Bundesverdienstkreuz für Open Source

Das Bundesverdienstkreuz wird verliehen für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet. Auch die IT-Welt hat einige Ausgezeichnete vorzuweisen. Der jüngste Ordensträger stammt ausgerechnet aus den Reihen der Vertreter von Open Source.

Wenn das mal Microsoft erfährt! Der Bundespräsident zeichnete Georg Greve, Gründer und Präsident der Free Software Foundation Europe (FSFE), mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland aus. Verliehen wird ihm diese hohe Auszeichnung für seinen Einsatz für Freie Software und Offene Standards.

“Die FSFE ist sehr stolz darauf, einen ‘Ritter’ in ihrem Team zu haben”, kommentierte der Präsident der FSFE, Karsten Gerloff. “Georgs unermüdlicher Einsatz für Freiheit in der Technik war eine der treibenden Kräfte für Freie Software in Europa und auf der ganzen Welt. Er hat Freie Software auf die Tagesordnung der Politik gesetzt und Strukturen geschaffen, die die Energie der Gemeinschaft auf unser gemeinsames Ziel fokussieren.”

Auch der Linux-Verband (LIVE) beglückwünschte Greve. LIVE hebt als bemerkenswert hervor, dass Greve diese Auszeichnung in Würdigung seiner Verdienste u.a. als europäischer Sprecher des GNU-Projekts erhält. “Trotz aller Erfolge muss sich Freie Software immer wieder neu beweisen”, so Elmar Geese, Vorsitzender des LIVE. “Wir spüren besonders in der jüngeren Vergangenheit, wie die Bestrebungen des proprietären Mitbewerbs, allen voran der Firma Microsoft, noch intensiver geworden sind. Insbesondere im öffentlichen Bereich wird der Druck verstärkt. Daher freuen wir uns besonders, das die Auszeichnungen der FSFE auch den gesellschaftlichen Nutzen von Open Source hervorheben.”

“Ich bin zutiefst dankbar für die offizielle Anerkennung, die Freie Software und Offene Standards mit dieser Auszeichnung erhalten”, erklärte Greve. “Um das Jahr 2000 herum entschied ich, mich ganz dieser Sache zu widmen, weil ich das als notwendig ansah: Ich bekam ein Gespür dafür, wie Software unsere Gesellschaft formt. Aber ich erkannte auch, dass die Gesellschaft noch nicht verstanden hatte, wie sehr sie von Software beeinflusst wird. Ich hoffe, dass diese Auszeichnung dabei hilft, die Leute auf diese Fragen aufmerksam zu machen, und dass sie der Arbeit der FSFE, die heute wichtiger denn je ist, zu weiterer Unterstützung verhilft.”