IDC: IT-Servicequalität geht vor

Das Marktforschungsinstitut IDC sieht in Deutschland noch deutlichen Nachholbedarf bei der Optimierung der Geschäftsprozesse. Dafür sind eine aktive Annäherung der IT an die Fachabteilungen nötig sowie eine interne Schnittstelle zwischen diesen beiden Bereichen.

Ein weiterer, neuer Aspekt ist, dass Cloud Computing-Ansätze bei ITSM auf wachsendes Interesse stoßen. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle IDC-Studie “IT Service Management – Aligning IT with Business, Deutschland 2010“. Die Marktforscher befragten dafür 200 Unternehmen in Deutschland mit mehr als 500 Mitarbeitern zum Thema IT Service Management (ITSM). Ziel war es, die aktuelle Situation sowie die Pläne der Unternehmen in diesem Umfeld zu untersuchen.

Insbesondere lag der Fokus auf der Ausrichtung der IT an den Anforderungen und Zielen der Fachabteilungen, dem sogenannten IT Business Alignment. Silicon.de fasst die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchung zusammen:

ITIL ist Favorit unter den ITSM Standards

Für professionelles IT Service Management stehen eine Reihe anerkannter Standards und Best Practices zur Verfügung. Der weltweit bekannteste und am meisten verbreitete Standard ist ITIL (IT Infrastructure Library). ITIL wird von rund 60 Prozent der befragten 200 Unternehmen verwendet. Damit ist die Verbreitung des de facto Standards im Vergleich zur letzten IDC-Erhebung aus dem Jahr 2008 leicht um vier Prozentpunkte gestiegen. Ein klares Indiz also auf die Dominanz dieser Best Practices Sammlung, wobei sich immer stärker die aktuelle ITIL Version 3 durchsetzt, die im Jahr 2007 veröffentlicht wurde.

“ITIL V3 orientiert sich stärker an den Bedürfnissen der Fachabteilungen als die Vorgängerversionen”, sagt IDC Analyst Matthias Kraus und ergänzt: “daher planen immer mehr Unternehmen aktuell die Einführung von ITSM-Prozessen, die in ITIL V3 hervorgehoben werden.”

Anwender entdecken ITSM-Prozesse für IT-fremde Komponenten

Die Studie brachte ebenfalls zutage, dass ein Viertel der Unternehmen ITSM auch für die effiziente Verwaltung für non-IT Komponenten nutzen, wie zum Beispiel Telefone, Gebäude, Inventar oder Fuhrpark. Vor zwei Jahren lag dieser Anteil noch deutlich niedriger. Hier ist ein klarer Trend erkennbar, dass die befragten IT-Fach- und Führungskräfte das Potenzial und die Chance erkennen, auch IT-fremde Komponenten mit Hilfe von ITSM-Methoden und Softwaretools zu managen. Vor allem Beschaffungs-und Einkaufsprozesse halten 49 Prozent der Befragten für besonders ITSM geeignet.