Stromsparen hat größeren Effekt als bisher vermutet

Standby-Funktionen in elektrischen oder elektronischen Geräten fressen Strom, das ist mittlerweile auch der breiten Bevölkerung bewusst. Wie viel Emission von Kohlenstoffdioxid (Co2) in Kraftwerken aber durch das völlige Ausschalten tatsächlich gespart werden kann, das wird erst jetzt bekannt.

Für seine Studie hat der Wissenschaftler eine Menge Daten von Kraftwerken in Großbritannien ausgewertet. Er untersuchte für den Zeitraum Anfang 2002 bis Ende 2009, wie viel Strom die britischen Kraftwerke in jeder halben Stunde erzeugten. Er errechnete auch die Emissionen der verschiedenen Kraftwerkstypen anhand ihres durchschnittlichen jährlichen Ölverbrauchs. Diese beiden Datensammlungen benutzte er, um die Emissionsraten zu berechnen, die eine kleine Änderung in der Stromnachfrage auslösen.

Hawkes hat für seine Studie nur Kraftwerkstypen berücksichtigt, die mit fossilen Brennstoffen, also Kohle, Gas und Öl, betrieben werden. Atom- und Windkraftwerke gingen in diese Betrachtungen nicht ein. Die Ergebnisse für die Jahre 2002 bis 2009 zeigten, dass bei einer kleinen Änderung des Strombedarfs der CO2-Ausstoss 0,69 Kilogramm Kohlendioxid je zusätzlicher Kilowattstunde beträgt. Das sind 30 Prozent mehr als die durchschnittliche Emissionsrate aller englischen Kraftwerke, die bei 0,51 Kilogramm CO2 je Kilowattstunde liegt und 60 Prozent mehr, als 0,43 Kilogramm mit denen die britischen Behörden derzeit rechnen.

Die Ergebnisse von Hawkes Studie dürfte nicht nur staatlichen Stellen in Großbritannien zu besseren Entscheidungen in der Energiepolitik zur Erreichung von Klimazielen dienen, deutsche Behörden dürfte das auch interessieren. Aber auch die Hersteller von IT-Hardware und Mobilgeräten sind aufgerufen, ihre Anstrengungen in punkto geringerer Stromaufnahme zu verstärken.