Fachkräftemangel: Experten mahnen zur Weiterbildung

Jedes zweite IT-Unternehmen will in diesem Jahr nach Bitkom-Angaben neue Mitarbeiter einstellen. Besonders gefragt seien Software- und IT-Services-Experten. Doch was gut klingt hat einen entscheidenden Haken. Immer weniger Firmen finden was sie brauchen. Experten mahnen dringend zur Weiterbildung.

Professor Otten fordert hier mehr Kreativität von den Hochschulen. “Berufstätige brauchen nicht immer gleich ein komplettes Studium, um sich für weitere Aufgaben zu qualifizieren. Auch mit Kurzprogrammen kann Wissen und Kompetenz erweitert beziehungsweise vertieft werden. Für Informatiker denke ich etwa an fachlich orientierte Angebote zu modernen Softwaretechniken oder im Bereich Informations- und Informationssystemmanagement. Oder an Kurzstudiengänge, in welchen sie ihr bereits vorhandenes IT-Know-how um betriebswirtschaftliches Wissen ergänzen.”

Jürgen Otten
Professor Otten fordert mehr Weiterbildung für Berufstätige
Foto: Wilhelm Büchner Hochschule

Funktionieren könne das aber nur durch flexible Zeitkonzepte, eine individuelle und intensive Betreuung und ausreichend Praxisorientierung. Sein Institut beispielsweise arbeite unter anderem mit Leistungs- anstatt mit Zeitsemestern.

Gestützt werden Ottens Forderungen vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Es forderte kürzlich in Bezug auf den Fachkräftemangel allgemein mehr Anstrengungen in der Bildung und mahnte zur Eile. “Wenn dies nicht gelingt, besteht die Gefahr, dass es langfristig zu einem Fachkräftemangel bei gleichzeitig hoher Unterbeschäftigung Geringqualifizierter kommen könnte.” Gerade in der Wirtschaftskrise jedoch haben viele Betriebe nach IAB-Angaben ihr Weiterbildungsangebot gekürzt.