Steve Ballmer immer wieder für eine Schlagzeile gut

Jajaja, sauheiß diese Woche. Ist eh klar. Die Ereignisse schieben sich ein bisserl fiebertraumig an einem vorbei, nur wenn einer besonders laut schreit, hebt sich träge fragend ein Augenlied. Etwa wenn Ballmer, die alten Rampensau, auf die Bühne kommt. Hat er zum Glück gleich am Anfang der Woche gemacht, damit war diese schon mal gerettet.

Allerdings steht zu befürchten, dass Microsoft demnächst noch viel Kin-mäßiger den Markt aufrollen wird. Deutschland hat nämlich seinen ehemaligen Chef nach Redmond geschickt, der hatte sich noch kürzlich persönlich für die Geräte stark gemacht. Achim B. wird das Projekt “Windows Phone” voraussichtlich in schwindelerregende Höhen führen. Vermutlich zapfen die kommenden Geräte sogar direkt die Wolken an!

Man muss das entspannt betrachten: Ich persönlich vermute, dass es sich bei den genannten Initiativen von Microsoft um reine Abschreibungsprojekte handelt. Ich denke, Microsoft ist quasi gezwungen, Projekte – nunjasagenwirmal – weniger erfolgreich in den Markt einzuführen, um nicht zu viel Steuern auf die Gewinne mit Windows und Office zu zahlen!

Sehen Sie: Mehrmals am Tag wird in Unterschleißheim und Redmond dem lieben Gott gedankt, dass Bill Gates mit nur zwei vor Jahrzehnten entwickelten Produkten den ganzen Laden am Leben erhält. Unter 10 Räucherstäbchen geht das selten ab. Und nur gründlich in den Sand gesetzte Projekte stellen sicher, dass Microsofts Buchhalter mehr Netto vom Brutto vorweisen können. Denken Sie nur an die ganzen Einnahmen alleine durch Windows 7 – schon wieder schwindelt es einem. Da muss man schon sehr kreativ werden, um dem Finanzamt nicht alles wieder in den Rachen zu werfen!

Von so viel List und Geschick kann unsereiner nur träumen. Und von Wolken, Schiefertafeln und vielen Kunden. Danke Steve! Diese Woche Ballmer, nicht Jobs.

Ihr Dietmar Müller

Der Autor ist seit 2007 Chefredakteur von silicon.de. Zuvor war er viele Jahre u.a. bei ZDNet.de, der Computerwoche sowie für die Springer-Presse tätig. Beschimpfungen bitte an dietmar.mueller@cbs.com oder unten in die Kommentarfunktion.