IBM Mainframe z-Enterprise – eine Revolution?

IBM hat am 22. Juli eine neue Mainframe-Generation angekündigt. Der Hersteller gibt an, dass dieser Ankündigung Investitionen von 1,5 Milliarden Dollar vorausgegangen sind. Ein großer Teil der Entwicklung wurde vom IBM-Entwicklungszentrum in Böblingen beigesteuert. Die Ankündigung ist sehr umfangreich und vielfältig, daher wollen wir hiermit die aus unserer Sicht wichtigsten Punkte herausgreifen und bewerten. Ein Beitrag von Andreas Zilch, Vorstand des Marktforschers Experton Group.

Zeitlicher Ablauf

Dass die genannten neuen Technologien durchaus komplex sind, zeigt die von IBM angekündigte Verfügbarkeit der einzelnen Systeme – das zEnterprise 196 System und die Power Extensions sind ab September 2010 verfügbar, die System-x Entensions aber erst ab Januar 2011. Dies zeigt, dass IBM, um die hohen Ansprüche an Verfügbarkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit von x86-Systemen in dieser Umgebung zu gewährleisten, noch einige Arbeit vor sich hat.

Bewertung

Die Ankündigung von IBM ist ein signifikanter Schritt – weniger wegen des neuen Mainframes, als vielmehr wegen der Integration von Unix- und x86-Systemen in die zEnterprise-Umgebung. Dies dürfte zunächst für große Anwender – zum Beispiel im Banken- und Versicherungsbereich – signifikante Vorteile bringen. Die SwissRe, als einer der ersten Kunden des neuen Systems, hat sich dazu auch schon sehr positiv geäußert. In der nahen Zukunft wird zu beobachten sein, inwieweit sich die von IBM versprochenen Kostenvorteile durch die Integration tatsächlich realisieren lassen. Kritische Punkte sind dabei unter anderem die Software-Lizensierung und die durch den stark integrierten kompletten Stack bedingte Proprietarität.