Wartungskosten vom Aussterben bedroht

Der zunehmende Trend zu On-Demand-Angeboten birgt für die großen Software-Anbieter einige unerwünschte Risiken und Nebenwirkungen. Ihnen könnten nach einer aktuellen Untersuchung von Bain & Company die Einnahmen aus Wartungskosten wegbrechen.

Die Wirtschaftskrise scheint zwar fast überstanden – der Kostendruck auf die IT-Abteilungen nimmt dadurch aber kaum ab, heißt es in der Studie ‘Preparing for the On-Demand Game in the Enterprise Software Industry’. Künftig werde Software immer häufiger über Online-Plattformen angeboten, mit radikalen Folgen für die Enterprise-Softwareanbieter.

Aktuell liegen die jährlichen Wartungskosten laut Bain & Company bei durchschnittlich 18 Prozent der ursprünglichen Lizenzgebühr. Im Schnitt machten diese Einnahmen fast ein Drittel des Umsatzes eines ERP-Anbieters aus und steuerten 40 bis 60 Prozent zum Ertrag bei.

Ernsthaft gefährdet war diese Geldquelle lange nicht. Erst langsam können Drittanbieter auf einem Markt Fuß fassen, der fast komplett von den Herstellern dominiert wird. Die Einstiegshürden, beispielsweise für die SAP-Wartung sind extrem hoch. Eines von vielen Problemen sind hier unter anderem die so genannten ‘Legal Patches’, also die gesetzlich vorgeschriebenen Erweiterungen etwa für die Finanzbuchhaltung. Dennoch: Nicht zuletzt die Diskussion um SAPs umstrittenen Enterprise Support hat das Interesse an Drittanbietern neu belebt.

Matthias Budde
Analyst Matthias Budde: “Letztlich wird sich die Branche vermutliche über SaaS hinaus entwickeln.”
Foto: Bain & Company