Was CIOs aus der Ölpest lernen können

Patrick Gray ist Gründer und Chef des US-IT-Beraters Prevoyance Group. Für die silicon.de-Schwesterpublikation TechRepublic hat er untersucht, welche Lehren CIOs aus der bislang größten Ölpest ziehen können.

Zwischen der Ölpest und einem IT-Ausfall gibt es laut Gray Parallelen. Das fange schon damit an, dass es selbstverständlich gelte, an der Tankstelle Benzin zu bekommen – so wie man auf dem Desktop auch auf das ERP-System zugreifen oder E-Mails abrufen könne. Hinter dem, was sich an der Oberfläche zeige, lägen in beiden Fällen bemerkenswert komplexe Prozesse.

Patrick Gray
Patrick Gray
Foto: Prevoyance Group

Eine weitere Parallele liege darin, dass sowohl die Ölbranche als auch die IT schnell unter Verdacht gerieten. Die Ölindustrie werde aller möglichen schlechten Taten verdächtigt. Die IT-Branche scheine manchmal nur zu existieren, um Personen auszuspähen, Zugänge zu versperren oder das Leben überhaupt kompliziert zu machen.

Wie die Ölpest so sei auch ein IT-Ausfall im Kern ein technisches Problem, so Gray. Zur Katastrophe hätten zwar Mängel bei Sicherheit, Prozessen und Management beigetragen. Das ändere jedoch nichts an der Tatsache, dass das Öl bis vor kurzem mehr als eine Meile tief unter der Meeresoberfläche sprudelte – und die BP-Techniker und deren Lieferanten die Einzigen waren, die daran etwas ändern konnten. Was kann die IT, was können CIOs, aus der Ölkatastrophe lernen?

Übernehmen Sie jetzt Verantwortung, klären Sie die Schuldfrage später

BP-CEO Tony Hayward habe unmittelbar nach dem Unfall die Verantwortung übernommen und erklärt, dass der Konzern für Schäden aufkommen wolle. Auch bei einem IT-Versagen gelte es, als CIO die Verantwortung zu übernehmen. Die Schuldfrage könne man klären, wenn die Fehler beseitigt sind.