CIO: Herr der Operationen

Was kann künftig die Rolle des CIO sein? Wie kann sich der CIO vom COO (Chief Operating Officer), CFO (Chief Financial Officer) und vom CEO abgrenzen? Über diese Fragen hat sich der Gartner-Analyst Mark McDonald Gedanken gemacht.

Was ist die Rolle des CIO?

Wenn man die IT als nur operational betrachte, sei der CIO lediglich ein Junior-Mitglied des Führungsteams, schreibt McDonald. Dann falle der CIO unter die Verantwortung des CFO oder des COO. “Ich glaube, unter dieser Sichtweise stehen die 25 Prozent der CIOs, die an den CFO und an den COO berichten.” Hier agiere die IT in ihrer traditionellen Rolle, das Geschäft zu ermöglichen.


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Was sei jedoch die Rolle der CIOs, die an den CEO berichten? Wie der CEO, so seien diese CIOs für die langfristige Lebensfähigkeit des Geschäftes verantwortlich. Während der CEO jedoch die Position des Unternehmens mit der der Mitbewerber vergleiche, prüfe der CIO die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens im Bezug auf vergangene und künftige Produktivitätsanforderungen. “In anderen Worten: wo der CFO der Hüter des finanziellen Modells ist, ist der CIO der Hüter des operationalen Modells.”

Der CIO sei die einzige Führungskraft, die für das langfristige operationale Modell verantwortlich sei – und die einzige Führungskraft, die über die Ressourcen verfüge, die die Produktivität des Unternehmens langfristig zu bestimmen. Mittlerweile sei die IT eine wichtige Quelle von Einfluss im Unternehmen – umspanne Information doch die einzelnen operationalen Gruppen und treibe Prozesse an. Kommunikation verbinde Menschen und Prozesse, Technologie bringe neue Services und Methoden.

Für diese Rolle – Hüter des operationalen Modells – könne sich der CIO selbst positionieren, so McDonald. So könne er die Wirksamkeit des operationalen Modells mit den Kennzahlen Return on Assets (ROA), Return on Equity (ROE) und Return on Invested Capital (ROIC) belegen – gemessen zu bestimmten Zeiten und im Vergleich zur Konkurrenz.