SOA 2.0 auf dem Software-Cluster Forum 2010

Mitte der Woche fand das dritte Software-Cluster Forum in Darmstadt statt. Veranstalter war der Software-Cluster Rhein Main Neckar. 300 Teilnehmer im Kongresszentrum darmstadtium besprachen, wie die Unternehmenssoftware der Zukunft aussehen muss.

Die Diskussion ergab, dass es sich um eine flexible und dynamische Software handeln müsse, die Geschäftsprozesse auch in die Cloud hinein unterstützt. Diese “Emergente Software” – Teilnehmer eines entsprechenden Workshops bezeichneten sich als “SOA 2.0” – soll zudem das “Internet der Dinge” beziehungsweise das “Semantische Web” nutzen, um Softwareprogramme und -module automatisch zu integrieren.

Prof. Dr. Katja Lenz, Vizepräsidentin der Hochschule Darmstadt berichtete im Gespräch mit silicon.de, dass aktuell zwei Lehrstühle an emergenter Software arbeiten. In ein bis zwei Jahren hoffe man erste Ergebnisse präsentieren zu können, in fünf Jahren soll die emergente Software einsatzbereit sein. Aktuell gibt es drei von SAP Research vorangetriebene Projekte, auf denen weitere Forschungen aufsetzen sollen. Diese waren auch im Ausstellerbereich des darmstadtiums zu sehen.

Die Kernregion des Software-Clusters ist das vor zwei Jahren gegründete Software-Cluster Rhein Main Neckar, was den Regierungsbezirk Darmstadt umfasst. Aktivitäten in dieser Region waren zahlreiche Schulungen für KMU, Förderung von Kooperationen und eine Bestandsanalyse der Unternehmen durch die IHK Darmstadt sowie das jährlich stattfindende Software-Cluster Forum.

Aus diesem Cluster und aus weiteren Partnern außerhalb der Region hat sich eine Gruppe von 38 Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen zu einem Forschungsverbund zusammengeschlossen, um die Unternehmenssoftware der Zukunft zu erforschen.

Diese Gruppe hat im Januar 2010 den bundesweiten Clusterwettbewerb des Bundesministerium für Bildung und Forschung gewonnen und wurde als “Spitzencluster” und somit als das bedeutendste Software-Zentrum in Deutschland ausgezeichnet. Voraussetzung für diese Auszeichnung war das erfolgreich gegründete Software-Cluster Rhein Main Neckar in Darmstadt. Insgesamt bringen die Partner und die Forschungsförderung 80 Millionen Euro Forschungsmittel in den nächsten fünf Jahren auf.

Die erweiterte Spitzencluster-Region besteht jetzt aus vier Teilregionen: das Software-Cluster Rhein Main Neckar im Regierungsbezirk Darmstadt ergänzt um die Regierungsbezirke Nordbaden (Karlsruhe), Neustadt/Pfalz (Kaiserlautern) und Saarland. Die Geschäftsstelle des Spitzenclusters ist in Darmstadt. Weitere Ziele des Spitzenclusters sind die Ausbildung von 5000 Fachkräften in 5 Jahren, die Gründung von 30 Firmen im Kernbereich des Clusters und die Ansiedlung führender ausländischer Unternehmen an den Cluster-Standorten.