Blondine macht IT-Profis schwach

Der Anblick einer Blondine verleitet viele IT-Profis dazu, jahrelang angehäuftes Fachwissen und trainierte Gewohnheiten zu vergessen. Das geht aus einem Experiment des Sicherheitsanbieters BitDefender hervor.

Das Unternehmen testete, wie schnell die Nutzer von Social Media private Daten bei Freundschaftsanfragen freigeben. Für die gefälschte Anfrage erstellte BitDefender das Profil einer 21-jährigen Blondine. Angeschrieben wurden je 1000 Männer und Frauen. User zwischen 17 und 65 Jahren wurden in das Experiment einbezogen, das Durchschnittsalter betrug 27,3 Jahre.

Das Experiment gliederte sich in zwei Schritte. Zunächst wurden die Testpersonen allein nach der Bestätigung des Kontaktes gefragt. Anschließend wählte das Unternehmen einen Teil der Probanden, die die Anfrage bestätigten, erneut aus, um eine Konversation mit der 21-Jährigen zu führen. Hier galt es herauszufinden, wie viele private Informationen die Nutzer bereit waren, dem Fake-Kontakt preiszugeben.

Das Ergebnis: Bereits nach sieben Tagen hatten 94 Prozent den Kontakt bestätigt. Immerhin 13 Prozent von diesen machten sich im Anschluss wenigstens die Mühe nachzufragen, woher man sich genau kenne. Als Hauptgrund für die Kontaktaufnahme gaben 53 Prozent “das schöne Gesicht” der 21-Jährigen an.

Auffällig war, dass 55 Prozent der hereingefallenen Probanden in der IT-Branche arbeiten. Von diesen sind wiederum 31 Prozent allein im Bereich IT-Security tätig. Zudem hatten 10 Prozent der IT-Mitarbeiter bereits nach einer halben Stunde privater Konversation der jungen Dame Informationen wie Adresse, Telefonnummer sowie den Namen von Vater und Mutter verraten – Daten, die Kriminelle für den Klau von Passwörtern verwenden könnten. Nach zwei Stunden Gespräch hatten 72 Prozent sogar vertrauliche Daten über ihren Arbeitsplatz verraten, beispielsweise Informationen über noch nicht veröffentlichte Software oder Zukunftsstrategien.

“Viele Social-Network-Nutzer scheinen sich online in einer gewissen Anonymität und Sicherheit zu wägen und geben viel schneller Daten preis als bei einem persönlichen Treffen”, sagt Sabina Datcu, Autorin des Experiments. “In einem persönlichen Treffen hätten die Probanden wahrscheinlich weniger Informationen herausgegeben.”