IPv6 richtig einführen

Bereits nächstes Jahr soll es keine Adressen mehr für das Internet Protocol Version 4 (IPv4) geben. Für Unternehmen und Behörden heißt das, sich auf den Wechsel zu IPv6 vorzubereiten, die Internet Protocol-Version der nächsten Generation.

Für Unternehmen bedeutet das: jetzt vorausplanen, damit gewährleistet ist, dass E-Mail-, Web- und Geschäftsanwendungen über beide Protokolle zugänglich bleiben, wenn die Version 4 ausläuft. Der Dienstleister Verizon Business hat dazu diese Tipps veröffentlicht:

Ermitteln Sie die Auswirkungen auf Ihr Geschäft. Verschaffen Sie sich einen Eindruck, was der schwindende IPv4-Adressraum und der Wechsel zu IPv6-Adressen für Ihr Unternehmen bedeutet. Beantworten Sie folgende Fragen: Wird sich Ihr Netzwerk weiter auf neue Standorte ausdehnen, die eine öffentlich geroutete IP-Adressierung benötigen? Ist Ihr Unternehmen bei eCommerce und Content-Hosting vom Internet abhängig? Wie wirken sich auf IPv6 ausgerichtete Anwendungen wie Windows Direct Access auf Ihr Geschäft aus? Und wie werden sich 4G-Wireless-Netzwerke – der Standard für IPv6-zentrische Wireless-Netze der vierten Generation – auf die Konnektivität von Smartphones und drahtlosen Netzwerkgeräten mit der Infrastruktur Ihres Hauses auswirken?

Stellen Sie fest, ob Ihr Serviceprovider vorbereitet ist. Machen Sie sich mit den Zeitvorgaben Ihres Serviceproviders bei der Abdeckung von IPv6 vertraut sowie mit seinen Implementierungsmethoden hinsichtlich der Verbindung Ihres Unternehmens mit dem IPv4- und IPv6-addressierten Internet. Ebenso wichtig ist, wie sich diese Methoden auf Ihr Geschäft auswirken, beispielsweise wenn sie auf geografisches IP-Reporting angewiesen sind oder Ihr Netzwerk zeitabhängige Informationen befördert.

Machen Sie eine Bestandsaufnahme der internen Infrastruktur Ihres Unternehmens. Stellen Sie fest, welches Equipment IPv6-kompatibel und wo Aufrüsten erforderlich ist, ebenso welche Methoden des IPv6-Transports für die verschiedenen Segmente innerhalb Ihrer Infrastruktur funktionieren: Wird Ihre interne Infrastruktur IPv4 und IPv6 von sich aus unterstützen? Werden Sie eine Dual-Stack-Strategie befolgen können, bei der beide Versionen auf einem Device laufen können? Ist bei Segmenten Ihrer Infrastruktur eine Tunnel-Implementierung möglich, etwa GRE Tunneling? Sind Ihre Backoffice-Systeme wie Server und Anwendungen IPv6-kompatibel? Zusätzlich sollte eine Bewertung Ihres Anbieters durchgeführt werden, inwieweit dieser in der Lage ist, IPv6 zu unterstützen.

Investieren Sie in IPv6. Eignen Sie sich IPv6-Know-how für Ihre betrieblichen Abläufe an. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Networking- und IT-Produkte für IPv6 geeignet sind. Stellen Sie sicher, dass alle künftigen Hard- und Software-Anschaffungen IPv6 unterstützen. Schauen Sie nach, ob das jeweilige Produkt ein ICSA-Labs-Siegel trägt. ICSA Labs ist eines der zwei Laboratorien, die vom National Institute of Standards and Technology (NIST) des US-Handelsministeriums für Tests zur Ermittlung der IPv6-Fähigkeit von Lösungen zugelassen sind.

Erstellen Sie einen IPv6-Migrationsplan für interne und externe Vernetzung. Legen Sie abhängig von Ihren geschäftlichen Anforderungen und einer Branchenanalyse zum Auslaufen von IPv4-Adressraum sowie der Abhängigkeit von Vernetzung und Anwendungen von IPv6 für das gesamte Unternehmen einen IPv6-Bereitschafts-/Wechseltermin fest. Sorgen Sie beispielsweise dafür, dass sämtliche neuen Netzwerke und Erweiterungen vorhandener Netzwerke IPv6 beherrschen; das Gleiche gilt für alle neuen Services und Kundennetzwerke. Und das versteht sich von selbst: Migrationspläne unbedingt auf Funktionstüchtigkeit testen.