Die photokina im Matrix-Gefühl

Vom 21. bis 26. September öffnet die Kölner photokina die Tore. Etwa 1250 Aussteller aus 45 Ländern haben sich angemeldet, die Veranstalter rechnen mit rund 150.000 Besuchern. Ein Highlight ist der ‘Matrixring’.

Der Photoindustrie-Verband bezeichnete die Stimmung in der Branche als “ausgesprochen gut”. Der Kameramarkt erlebe in diesem Jahr ein nie dagewesenes Hoch, hieß es. Nach Angaben der GfK werden in Europa derzeit etwa 140 Millionen Digitalkameras, 17 Millionen Camcorder und 550 Millionen Kamerahandys genutzt. Entsprechend hoch sei die Zahl der Bilder, die mit diesen Geräten gemacht werden. Allein in Deutschland mache es pro Sekunde 1000-mal “Klick”.

Ein Besuchermagnet der photokina ist der ‘Matrixring’, den der Arbeitskreis Digitale Fotografie e.V. (ADF) in Halle 4.1 aufgebaut hat. Bei einem Matrixring werden Kameras im Kreis aufgestellt, um ein 360-Grad-Foto eines Objektes zu erhalten. Damit lässt sich nach ADF-Angaben ein “Schwebe”-Effekt erzielen, wie man ihn aus dem Film ‘Matrix‘ kennt: Die Heldin Trinity springt in die Luft und scheint zu schweben, während sie von einer Kamera umkreist wird.

Der Matrixring der photokina hat einen Durchmesser von 14 Metern sowie einen Umfang von 44 Metern und ist damit “groß genug, um Kleingruppen zu fotografieren”. Messebesucher können mit dem Matrixring einen kostenlosen Matrix Movie erstellen lassen und diesen später im Internet betrachten.

Die Filme entstehen, wenn auf einem Matrixring eine Vielzahl identischer, hochauflösender DSLRs montiert und absolut synchron ausgelöst werden – so dass ein Motiv von allen Seiten zeitgleich erfasst wird. Indem die Einzelaufnahmen zusammengeführt und die Dateien miteinander verrechnet werden, erhält man eine flüssige, interaktive Flash-Player-Darstellung ohne optische Sprünge.

Äquivalent bieten Object Movies eine 360-Grad-Produktinszenierung für kleinere Objekte. Auch die so dargestellten Produkte können im Internet von allen Seiten betrachtet, virtuell “angefasst” und herangezoomt werden. Die Einzelbilder eines Object Movie sind durch die hochauflösende Aufnahmetechnik druckfähig, können also auch für die Katalogproduktion verwendet werden.