Oracle will Chiphersteller

Nach der Übernahme von Sun Microsystems will Oracle offenbar das Engagement bei Halbleitertechnologien ausbauen. Auch eine NetApp-Übernahme steht im Raum.

Larry Ellison, ist offenbar in bester Übernahmelaune. Quelle: CNET
Larry Ellison, ist offenbar in bester Übernahmelaune. Quelle: CNET

Dabei, so erklärte Oracle-CEO Larry Ellison, gehe es ihm vor allem darum, mehr geistiges Eigentum rund um Halbleitertechnologien zu erwerben. Daher könnte das Unternehmen Anbieter aus diesem Bereich übernehmen, wie Ellison bei einem Treffen mit Finanzanalysten erklärte.

“Unser Focus ist es, unser Portfolio für geistiges Eigentum weiter auszubauen und dabei könnte es sein, dass wir auch Chip-Unternehmen kaufen”, so Ellison laut Reuters. “Silizium ist sehr wichtig, aber auch Intellectual Property bei Software ist wichtig.

Ellison wolle dem Ansatz Apples folgen. Apple habe die Technologien aus Zukäufen genutzt, um die technologischen Plattformen für iPad und iPhone umsetzen zu können. Und einen ersten Schritt in Richtung Hardware hat Oracle ja bereits mit der 7,5 Milliarden Dollar teuren Übernahme von Sun Microsystems getan. Sun selbst entwirft den Unix-Prozessor SPARC, der in verschiedenen Hochleistungsservern von Sun und von Fujitsu eingesetzt wird.

Noch vor Oracle hat Sun verschiedene kleinere Halbleiter-Designer und damit Technologien für die eigene Chip-Schmiede gekauft. Vielleicht will Oracle diese Strategie fortsetzen. Vielleicht wird Oracle aber auch einen Hersteller kaufen, der eine Server-Technologie im Portfolio hat, wie Doug Freedman, Analyst für Gleacher & Co., gegenüber Bloomberg erklärte. Freedman traut Oracle offenbar mehr zu. Er nennt AMD, Nvidia oder die Chip-Sparte IBMs als mögliche Kandidaten.

Eine weitere Übernahme stellte Ellison am Ende der OpenWorld-Konferenz als Möglichkeit in den Raum. Ellison habe großen Gefallen an dem Geschäftszweig des Storage-Spezialisten NetApp, der Oracle-Software mit NetApp-Hardware integriere. “Wir bei Oracle lieben dieses Geschäft, wir würden wahnsinnig gerne einen Anteil von 60 Prozent haben”, erklärte Ellison. “Müssen wir es übernehmen? Ich glaube, dass es da einige sehr interessante Technologien gibt, und ich glaube es wäre durchaus möglich.” Neben dem NetApp-Geschäftsbereich interessiere sich Ellison auch für Software-Unternehmen, die mit Produkten ganz spezielle Industrien adressieren. Damit, so hofft Ellison, sich besser von SAP abheben zu können.