Viele Personaler suchen Bewerber im Netz

Wer sich gerade bewirbt, ist möglicherweise gut beraten sich vorher einmal selbst zu googeln, um herauszufinden, was über die eigene Person im Netz zu finden ist. Denn genau das werden die Personalchefs auch tun. Das belegt jetzt auch eine repräsentative Studie des Branchenverbandes Bitkom.

Die Umfrage unter 1504 Geschäftsführern und Personalchefs hat ergeben, dass sich fast jeder zweite Personaler im Internet über Bewerber informiert. Zunächst suchen sie dabei über Google, Bing oder spezielle Personensuchmaschinen. Jeder fünfte vertieft die Suche dann in beruflichen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn. 17 Prozent suchen auch in eher privaten Netzwerken wie Facebook oder StudiVZ.

“Das Internet ist für Firmen eine wichtige zusätzliche Informationsquelle geworden, um sich ein Bild über einen potenziellen Mitarbeiter zu machen”, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Sein Rat: “Bewerber sollten dafür sorgen, dass im Internet vorteilhafte Angaben, Äußerungen oder Fotos über sie zu finden sind.”

Bei Internet-Recherchen bestehe für die Bewerber immer die Gefahr, dass die Personaler Widersprüche im Lebenslauf, unvorteilhafte Fotos oder schädliche Äußerungen finden. “Jeder sollte wissen, was über ihn im Internet steht und er sollte dieses Bild bei Bedarf aktiv selbst gestalten”, so Scheer. Damit das funktioniert, rät der Branchenverband zu folgendem Prozedere.

1. Sich selbst suchen: Wer seinen Namen in Suchmaschinen eingibt, bekommt schnell einen Überblick, was über ihn im Web zu finden ist. Neben Google, Bing und Yahoo gibt es dafür spezielle Personensuchmaschinen wie Yasni oder 123People.

2. Eigene Präsenz aufbauen: Profile in Online-Netzwerken oder eine eigene Website erscheinen in den Ergebnislisten der Suchmaschinen in der Regel oben und bestimmen damit die Außenwirkung. Für das Anlegen eines persönlichen Profils eignen sich berufliche Online-Netzwerke wie Xing und LinkedIn sowie Jobportale wie Stepstone oder Monster.

3. Meinungen kontrolliert äußern: Wer sich im Internet in Blogs oder Foren mit kompetenten Beiträgen äußert, wird positiv wahrgenommen. Beleidigende Äußerungen sind dagegen ein Tabu. Wer sich privat zu Hobbys oder auch Krankheiten austauschen will, muss nicht seinen echten Namen nennen. Ein beliebiger Benutzername ist in der Netzgemeinde weithin akzeptiert.

4. Unvorteilhafte Fotos entfernen: Jeder Mensch hat ein Recht am eigenen Bild. Sollten andere Privatpersonen oder Betreiber von Webseiten unvorteilhafte Fotos von einem selbst veröffentlich haben, kann man die Entfernung aus dem Internet verlangen.