Siemens investiert in PLM

Der Münchner Siemens-Konzern will seine Position am Markt für Product Lifecycle Management (PLM) ausbauen und massiv in die Entwicklung entsprechender Softwarelösungen investieren. Das kündigte Siegfried Russwurm an, CEO des Siemens-Sektors Industry.

Bei PLM-Software handelt es sich um eine Plattform, die Unternehmen bei der digitalen Konzeption, Entwicklung und Fertigung von Produkten unterstützt. Siemens vermarktet Lösungen für Computer unterstütztes Design (CAD, Computer Aided Design), digitales Produktdatenmanagement (cPDM, collaborative Product Data Management) und die Simulation von Fertigungsprozessen (DM, Digital Manufacturing).

Autohersteller simulieren mit PLM virtuelle Fabriken. Bild: Siemens
Autohersteller simulieren mit PLM virtuelle Fabriken. Bild: Siemens

“Im Geschäftsjahr 2010 konnten wir 250.000 PLM-Lizenzen verkaufen und 2600 Neukunden gewinnen”, so Russwurm. Erst kürzlich habe die Daimler AG die Siemens-CAD-Software ‘NX’ zum Standard gemacht, um die Entwicklung und Produktionsplanung an 20 Standorten zu verbinden.

Siemens habe im PLM-Geschäft insgesamt weltweit 69.500 Kunden mit einer installierten Basis von rund 6,7 Millionen Lizenzen. Der Konzern setze die PLM-Lösungen auch für die eigene Entwicklung und Fertigung ein: 35.000 Ingenieure an 50 Standorten sind über eine Datenmanagement-Plattform miteinander verknüpft.

Der Weltmarkt für PLM-Software und -Dienstleistungen hat Analysten zufolge ein Volumen von rund 17 Milliarden Euro – mit einem prognostizierten jährlichen Wachstum von rund acht Prozent in den kommenden fünf Jahren. Technologisch wird der Markt in vielen Segmenten vom Zusammenwachsen der PLM-, Fertigungs- und Unternehmens-IT beeinflusst. Die bislang üblichen Insellösungen von Produktentwicklungs-, Produktions- und Service-Software wandeln sich zunehmend zu einer integrierten Systemlandschaft.