SAPs HANA haucht Echtzeit-Datenanalyse Leben ein

Große Datensätze in wenigen Sekunden zu analysieren macht SAP ab sofort mit der In-Memory-Technologie HANA (High-Performance Analytic Appliance) möglich. Auch eine erste In-Memory-Anwendung ist ab sofort verfügbar.

Anders als Oracle bei Exadata wird SAP HANA nicht als eine fest geschnürte Appliance anbieten, sondern verlässt sich dabei auf Hardware-Partner wie HP oder IBM. Viele SAP-Anwender verwenden Oracle-Datenbanken und nuten Exadata zusammen mit SAP-ERP-Systemen. Für die Zertifizierung hatte Oracle in den vergangenen Monaten noch SAP-Anwender gesucht.

In einem Konferenz-Call mit US-Journalisten erklärte Sikka, dass er HANA aber nicht als Konkurrenzprodukt zu Oracles Exadata sehe. Die Architektur und auch der geplante Einsatzbereich seien zu unterschiedlich.

Für die erste Version von HANA hat SAP unter anderem mit den Anwendern Coca Cola Hellenic, dem indischen Einzelhändler Future Group und dem Werkzeughersteller Hilti zusammengearbeitet. “Die Kunden, mit denen wir zusammenarbeiten, erkennen bereits jetzt das große Potential von SAP HANA, indem Lösungen bereitgestellt werden, die in der Vergangenheit nicht realisierbar waren”, kommentiert Sikka. “Die Kunden überdenken ihre Geschäftsmodelle – jetzt, da sie in Echtzeit analysieren, simulieren und reagieren können.”

“Wir haben gemeinsam mit SAP an der Entwicklung von SAP HANA gearbeitet. Dabei haben wir festgestellt, dass wir mit In-Memory-Lösungen von SAP unsere Geschäftsprozesse deutlich optimieren können”, so Martin Petry, CIO, Hilti Corporation.

“Hilti hat SAP über neun Millionen Kundendatensätze zur Verfügung gestellt. Mit SAP HANA war es möglich, diese Datensätze innerhalb von wenigen Sekunden zu durchsuchen. Früher hatte dieser Prozess Tage gedauert, da wir die Datensätze für die Analyse aus unserer Datenbank und SAP Business Suite extrahieren mussten.”

Der indische Einzelhändler Future Group hat mit HANA Daten aus rund 1000 Filialen ausgewertet. Über die Technologie stünden, wie das Unternehmen mitteilt, innerhalb kürzester Zeit Informationen darüber bereit, welche Waren sich besonders gut verkaufen, welche Aktionen erfolgreich waren und welche Filiale am effektivsten ist. Auf einem System von 10 Blades mit jeweils 32 Rechenkernen erstellte HANA komplexe Berichte aus rund 500 Milliarden POS-Daten “in weniger als einer Minute”, wie SAP mitteilt.