Russland sieht Julian Assange als Nobelpreis-Kandidat

Kurz nach der Festnahme von Julian Assange hat die russische Regierung den WikiLeaks-Gründer offenbar als Nobelpreisträger ins Spiel gebracht. In der Web-Community käme das voraussichtlich gut an – dort mehren sich Mitleids- und Solidaritätsbekundungen.

“Nichtregierungsorganisationen sollten darüber nachdenken, wie man ihm [Assange] helfen kann”, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti einen Mitarbeiter des Präsidentenamtes. “Etwa zum Nobelpreiskandidaten nominieren.” Dies könnte nach Ansicht der Russen den Druck auf WikiLeaks reduzieren, der derzeit seitens der USA ausgeübt wird.

Derweil finden im Web immer mehr Assange-Anhänger zusammen. Bei Facebook versammeln sich die Anhänger auf der Seite “Freiheit für Julian Assange” und hinterlassen Nachrichten wie: “Ich hoffe, es wird in Zukunft mehr solcher Typen geben.” Ein Sprecher von Facebook teilte der Los Angeles Times mit, anders als der Internet-Bezahldienst Paypal oder die
Kreditkartenunternehmen Mastercard und Visa sehe das soziale Netzwerk keinen Anlass, Wikileaks zu sperren oder zu verbannen. Allerdings beobachte man die Situation.

Um Unterstützung wirbt auch die WikiLeaks-Zentrale, die zuvor angekündigt hatte, auch ohne Assange weiter geheimes US-Material veröffentlichen zu wollen. “Haltet uns aufrecht, spendet!”, heißt es in einer Twitter-Botschaft.

Twitter ist der wichtigste Kommunikationskanal der Enthüllungsplattform. Weit mehr als 400.000 Follower haben die Nachrichten der Organisation dort abonniert. Unter ihnen auch ein Nutzer namens @Madversity. Er schreibt: “Wäre Julian Assange ein Chinese, hätte ihm der Westen den Nobelpreis verliehen.”