Schmerzlich: Auto-IT ohne Apple

Seit Jahren arbeiten die Autobauer daran, ihre Autos mit neuen Technologien sicherer und komfortabler zu machen, vielleicht sogar den Fahrer überflüssig. In diesem Spiel mischen auch IT-Größen wie Google und Microsoft mit – nur Apple sucht man vergeblich.

Dabei könnte vielen aktuellen Telematik-Konzepten eine gewisse Portion der sprichwörtlichen Apple-Coolness nicht schaden. So manch digitales Armaturenbrett scheint dafür gebaut worden zu sein, die Aufmerksamkeit des Fahrers zu 100 Prozent von der Straße abzuziehen. Das System MyTouch – das unter anderem bei Ford zum Einsatz kommt – ist so ein Beispiel. Hier hatte Microsoft seine Hände im Spiel.

Doch auch andere Hersteller neigen dazu, die Instrumententafel zu überladen. Die neuesten Errungenschaften kommen zum Beispiel in den Oberklasselimousinen von Audi, BMW und Mercedes Benz zum Einsatz. En Vogue sind derzeit Armaturenbretter, die analoge und digitale Anzeigen kombinieren. Head-up-Displays projizieren die Informationen zusätzlich auf die Windschutzscheibe.

Der japanische Automobilzulieferer Denso integriert derweil ein Roboterauge in das Armaturenbrett und in das Lenkrad ein Display, für das eindeutig ein Smartphone Modell gestanden hat. Von Honda kommt die Idee eines 3D-Tachos und Nissan stellt im neuen Elektroauto Leaf Werte wie Geschwindigkeit und Benzinverbrauch in Balken und Kugeln dar.

Wer Apple im Auto sucht, findet derzeit fast ausschließlich entsprechende Ports, über die iGadgets an das Entertainment-System angeschlossen werden können. Das Angebot im App Store zum Thema Automotive umfasst vor allem mobile Garagenöffner und ähnliches.

Für Apple gäbe es im Automotive-Bereich noch einiges zu tun. Doch die Branche ist heikel, der Austausch und die gemeinsame Arbeit an innovativen Ideen finden so gut wie nicht statt. Das ist wohl mit ein Grund, warum selbst Lösungen Auto-affiner IT-Player wie Microsoft oder Google nur in relativ kleinem Umfang in aktuellen Modellen zu finden sind. Stattdessen bastelt Google lieber an einem eigenen Roboter-Auto – und wer weiß, was in Apples geheimen Garagen steht.