Guttenbergs Doktorvater: “Plagiat 2006 nicht erkennbar”

Im Fall Guttenberg rückt nun die Frage in den Vordergrund, welche Mitschuld Doktorvater und Zweitprüfer an dem Plagiatsskandal haben. Beide weisen jede Schuld von sich und verweisen unter anderem auf die mangelnden technischen Möglichkeiten zur Plagiatserkennung vor fünf Jahren.

Mit dem im Jahr 2006 vorhandenen technischen Lösungen, sei kaum möglich gewesen, Plagiaten zu erkennen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Doktorvater Professor Peter Häberle und Zweitprüfer Professor Rudolf Streinz.”Plagiatssoftware sowie auch andere Methoden waren damals keineswegs so weit entwickelt wie heute. Selbst Google wies noch nicht die fein justierte Suchmethode wie heute auf”, schreiben die beiden Akademiker in der Mitteilung, die auf der Internet-Seite der Forschungsstelle für Europäisches Verfassungsrecht in Bayreuth veröffentlicht wurde.

Selbst die Programme die es heute gebe, bedürften noch der Weiterentwicklung – das gelte vor allem auch für Lösungen, mit denen sich juristische Arbeiten überprüfen lassen. Das Fazit der Professoren: “Im Interesse aller
Beteiligten dürften künftig entsprechende technische Vorprüfungen auch bei Dissertationen vorzuschalten sein.”

Experten haben in den vergangenen Wochen immer wieder darauf hingewiesen, dass aktuelle Plagiatssoftware lediglich einen Teil eventueller Kopien aufspüren kann. Die besten Ergebnisse liefere bislang ein gezielter Umgang mit Suchmaschinen.