WikiLeaks-Dokumente belasten japanische Regierung

Internationale Experten sollen Japan bereits vor mehr zwei Jahren auf mögliche Probleme bei der Erdbebensicherheit seiner Atomkraftwerke hingewiesen haben. Das berichtet die britische Zeitung Daily Telegraph unter Berufung auf die Enthüllungsplattform WikiLeaks.

Demnach soll ein namentlich nicht genannter Vertreter der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bei einem Treffen der G8 Nuclear Safety and Security Group (NSSG) Ende 2008 in Tokio darauf hingewiesen haben, dass die Sicherheitsrichtlinien zum Schutz der japanischen Atomanlagen vor Erbeben in den vergangenen 35 Jahren lediglich dreimal überprüft worden seien. Das gehe aus einer diplomatischen Depesche aus dem Dezember 2008 hervor.

Wie der Daily Telegraph weiter berichtet, versprach die japanische Regierung damals, die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Als erste Reaktion wurde zudem ein Notfallschutzzentrum in der Nähe des Kraftwerks Fukushima gebaut.

Japan werde sich demnächst unvermeidliche Fragen darüber stellen müssen, warum man die Warnungen nicht ernster genommen habe, heißt es in dem Bericht weiter. Das Kraftwerk Fukushima war in seiner Bauweise nur auf Erdbeben der Stärke sieben ausgerichtet. Das verheerende Erdbeben von vergangenem Freitag lag aber bei der Stärke neun.