Rackspace: Geschäftsmodell ‘Open Cloud’

Der Hosting-Anbieter Rackspace, der mit Cloud-Providern, aber auch traditionellen Hostern konkurriert, hat im Juli 2010 ein Geschäftsmodell eingeführt, das an den Linux-Distributor Red Hat erinnert. Grundlage ist eine freie Cloud-Plattform namens OpenStack.

An der Entwicklung von OpenStack war unter anderem die NASA beteiligt, deren “Nebula Cloud” in das Projekt eingegangen ist. 25 Unternehmen, darunter AMD, Citrix und Dell, unterstützen das Projekt, das unter der Apache-Lizenz steht.

OpenStack erlaubt es Nutzern, interne sowie gehostete Clouds aufzubauen. Das Projekt übernimmt diverse Infrastruktur-Komponenten von Rackspace, unter anderem den skalierbaren Onlinespeicherdienst Cloud Files. Der Code von Rackspaces Software Cloud Servers wurde – zusammen mit der Nebula-Cloud-Technologie – Ende 2010 zugänglich gemacht. “Wir haben die OpenStack-Initiative gegründet, um die Entwicklung von Standards voranzutreiben”, sagte Lew Moorman, Cloud-Präsident und CSO von Rackspace. Besonders die Zusammenarbeit mit der NASA gebe dem Projekt Auftrieb.

Rackspace positioniert sich als Dienstleister und Hoster, der für diesen Software-Stack zur Verfügung steht. Seit März 2011 bietet die neue Abteilung ‘Rackspace Cloud Builders’ Fortbildungen und Zertifizierungen an, richtet Clouddienste ein und unterstützt Firmen, die OpenStack-Clouds nutzen. Neben Rackspace-Mitarbeitern finden sich in der neuen Abteilung vor allem Angestellte von Anso Labs, das Rackspace im Februar 2011 aufgekauft hatte. Dessen Gründer Jesse Andrews schreibt: “Wir freuen uns darauf, anderen mit unserer Erfahrung bei der Nutzung des Cloud-Standards zu helfen, der sich langsam abzeichnet.”

Mitte April führte Rackspace Cloud-Load-Balancing ein, das sowohl seine Cloud-Server als auch dedizierte Ressourcen in Rechenzentren nutzen kann. Das Angebot ähnelt dem Elastic Load Balancing des großen Konkurrenten Amazon Web Services, das einen Lastausgleich zwischen EC2-Instanzen schafft. Konfiguration und Einrichtung sind Rackspace zufolge ganz simpel. Zu den Features zählen statische IP-Adressen, Hochverfügbarkeit, Multiprotokollfähigkeit, Zugriff auf APIs und Kontrollschaltflächen sowie Session Persistence.

Rackspace verfügt über Rechenzentren in Europa, den USA und Asien. Eine Info-Rufnummer für deutsche Kunden wird zwar angeboten, die Website hat man aber bisher nicht übersetzen lassen. Den europäischen Markt bedient das Unternehmen von einer Zweigstelle in England aus, die sich nahe Heathrow Airport im Westen von London befindet.

Fotogalerie: Das RZ von Rackspace in England

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