Enterprise 2.0 braucht Motivation

Ob Enterprise-2.0-Lösungen erfolgreich sind, hängt vor allem von richtig gesetzten Motivationsanreizen ab. Zudem entscheiden Integrationsfähigkeit und Nutzerkomfort über die Akzeptanz von sozialer Software innerhalb des Unternehmens. Zu diesem Schluss kommt die ITK-Management-Beratung Detecon im neuen Opinion Paper ‘Cultural Agility’.

Nachhaltigen Erfolg erzielen Crowd-Computing-Lösungen nach Detecon-Angaben zudem nur, wenn genügend Nutzer aktiv zu Dokumentationen und Diskussionen beitragen. Neben niedrigen Eintrittsbarrieren muss sich dafür die Teilnahme für den Einzelnen lohnen.

Während vor allem Großunternehmen aus der Fertigungsindustrie durch den Einsatz sozialer Software bei Kollaborationsprozessen messbare Verbesserungen erzielen, steht andernorts vielfach die Unternehmenskultur einer erfolgreichen Umsetzung entgegen. “Die bloße Bereitstellung von Plattformen, Wikis, Blogs reicht nicht aus”, sagt Steffen Roos, Managing Consultant bei Detecon. “Damit Bemühungen nicht im Sande verlaufen, sind für die Mitarbeiter langfristige Motivationsanreize zu schaffen.”

Dies können etwa Bewertungen für hilfreiche Beiträge sein oder hierauf aufbauende Belohnungsstufen, die mit Rängen oder Sternen Einfluss und Status des Nutzers in einer Community ausdrücken. Oder auch Indikatoren, die etwa den Fortschritt bei der Bewältigung einer Aufgabe anzeigen. Niedrige Eintrittsbarrieren zeichneten sich wiederum unter anderem auch dadurch aus, dass die Kommunikationstools durchgängig auf allen mobilen Endgeräten verfügbar sind.

Eine wichtige Rolle beim Aufbau interner Enterprise-2.0-Lösungen spiele die Analyse inoffizieller, aber im Unternehmen bereits stetig genutzter Crowd-Computing-Lösungen. Beispiele für solche – von der Community teils auch ‘Guerilla-IT’ genannten – Lösungen könnten etwa Wiki-basierte Dokumentationen oder Cloud-basierte Messaging-Systeme für die Projektkommunikation sein.

“IT-Organisationen sollten solche inoffiziellen Lösungen nicht um jeden Preis unterdrücken, sondern vielmehr genau analysieren, warum diese Lösungen von den Mitarbeitern genutzt werden”, betont Roos. “Oft lassen sich so Fähigkeitslücken bestehender Systeme in der Organisation identifizieren oder auch genaue Vorstellungen über die künftige Enterprise-2.0-Zielarchitektur gewinnen.” In der Praxis sei zudem eine Migration der aus offiziellen und inoffiziellen Anwendungen gewachsenen Netzwerke weitaus schwieriger als der grundlegende Neuaufbau einer anpassungsfähigen Struktur. Das Opinion Paper kann nach einer Registrierung kostenlos aus dem Netz geladen werden.