Gartner: Nutzung mobiler Bezahldienste explodiert

Bis zum Ende des Jahres werden nach Schätzungen von Gartner 141 Millionen Smartphone-Nutzer ihr Gerät verwenden, um zu bezahlen. Die nur schleppende Einführung mobiler Bezahldienste werde dieser Entwicklung nicht im Weg stehen.

Das Gesamtvolumen mobiler Bezahlvorgänge stieg den Angaben zufolge auf umgerechnet knapp 60 Milliarden Euro. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist das ein Abstieg von 76 Prozent.

Mobilfunkunternehmen, Handel und Finanzdienstleister versuchten, Verbraucher für auf der Nahfunktechnik Near Field Communication basierende Bezahldienste zu gewinnen, so die Analysten. Aber die Implementierung der Technologie erfolge nur langsam, da die wichtigsten Anbieter bisher noch nicht zusammenarbeiteten, um die benötigten Komponenten zur Verfügung zu stellen.

“In Industrieländern loben Unternehmen die Perspektiven, die NFC bietet, ohne die Komplexität des Service-Modells zu erkennen”, sagte Sandy Shen, Research Director bei Gartner. “Wir glauben, dass NFC-Bezahldienste erst in vier Jahren im Massenmarkt ankommen werden. Die größte Herausforderung ist, das Verhalten der Nutzer zu ändern, indem sie davon überzeugt werden, statt mit Bargeld und Karten mit ihren Mobiltelefonen zu bezahlen.”

Überweisungen und aufladbare Guthaben werden laut Gartner die “Killer-Anwendungen” sein, die mobile Bezahldienste in Industrieländern voranbringen werden. “Das gilt vor allem in Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika, wo diese beiden Dienste im laufenden Jahr 54 beziehungsweise 32 Prozent aller Transaktionen ausmachen”, so Shen weiter.

In Nordamerika und Westeuropa sieht Gartner Einkäufe im Online-Handel als treibende Kraft für mobile Bezahldienste an. “Wir sagen voraus, dass 2011 Wareneinkäufe für 90 und 77 Prozent aller Transaktionen in Nordamerika respektive Westeuropa verantwortlich sein werden.”