Experten warnen vor Hackerangriffen auf “weiche Ziele”

Die Angriffe von Hackervereinigungen wie Anonymous und LulzSec auf Behörden- und Regierungssysteme haben in den vergangenen Monaten immer wieder Aufsehen erregt. Doch der Schaden den solche Einbrüche anrichteten, sei vergleichsweise gering, sagen deutsche Sicherheitsexperten. Wirklich kritisch seien Angriffe auf so genannte “weiche Ziele”.

Ein digitaler Anschlag auf Ziele wie Krankenhäuser, Luftverkehr, Stromnetze oder Atomkraftwerke hätte “viel drastischere Konsequenzen” als Angriffe etwa auf Internetseiten der Nato, zitiert das Nachrichtenmagazin Focus Christoph Unger. Er ist Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz und warnt insbesondere vor Hackerangriffen auf “weiche Ziele”.

Gemeint sind damit beispielsweise Krankenhäuser, Luftverkehr, Stromnetze oder Atomkraftwerke. Bei einem flächendeckenden Stromausfall könne die Bevölkerung innerhalb von 24 Stunden “in die Knie gezwungen” werden, so Unger. Er sieht in einem solchen Szenario auch Menschenleben gefährdet. Eine 100-prozentige Sicherheit für Netzwerke kann es seiner Meinung nach nicht geben.

Ähnlich äußerte sich auch IT-Experte Arne Schönbohm gegenüber dem Magazin. Den größten Schaden könnten Hacker anrichten, die sicherheitskritische Strukturen angreifen, die sich in privater Hand befinden. Dies treffe in Deutschland auf 80 Prozent zu.