Unix Server: Vorteile mit In-Place Upgrades

Es ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht immer sinnvoll, eine Kapazitätssteigerung der eigenen Unix-Server-Farm durch Zukäufe weiterer Einheiten umzusetzen. Alexander Hemzal, Director Advisor beim Marktforscher Experton Group, schlägt Alternativen vor.

Nach Meinung der Experton Group ist die herkömmliche anerkannte Praxis, Unix-basierte Serverfarmen bei Bedarf durch die Bereitstellung zusätzlich gekaufter Server auszubauen, nicht unbedingt als gutes Server-Management anzusehen.

Wenn alle Faktoren berücksichtigt werden, ist laut der Experton Group TCO-Analyse das so genannten Fair Market Value (FMV) Leasing in Kombination mit In-Place Upgrades im Hinblick auf das Server-Management bei Unix-Serverfarmen mit steigenden Workloads wirtschaftlicher, da dadurch sowohl die Investitionskosten als auch die Betriebsaufwendungen über fünf Jahre gesenkt werden können; zudem kann man sich die zusätzlich erforderlichen 60 Prozent an Stellfläche sparen, und es fallen auch keine zusätzlichen administrativen Overhead-Kosten für die Konfiguration der neuen Server an.

Durch regelmäßige Serveraktualisierungen kommt das Rechenzentrum außerdem in den Genuss einer höheren Energieeffizienz und kann immer die neuesten Plattformen anbieten, wodurch auch modernste Technologien mit den damit verbundenen Vorteilen zum Einsatz kommen können. Wer seine Unix-Server derzeit über Leasing mit entsprechenden Upgrades bezieht, sollte diesen Kurs beibehalten.

Wer dagegen seine Server kauft, sollte gemeinsam mit den Finanzexperten und dem bevorzugten Serveranbieter eine detaillierte Analyse der tatsächlichen Serveranforderungen durchführen und dann entscheiden, ob nicht Leasing mit In-Place System-Upgrades eine wünschenswerte Option wäre. Die Finanz- und die IT-Abteilung sollten in Zusammenarbeit mit ihrem Serverlieferanten dann ein Paket schnüren, das die derzeitigen geschäftlichen, finanziellen und IT-Ziele am besten adressieren kann.

  • Es ist wirtschaftlicher, seine Server vertikal durch Upgrades auszubauen als durch einen horizontalen Ausbau neue Server hinzuzufügen. Das gilt insbesondere, wenn die Server geleast sind. Die meisten Unternehmen erwerben ihre Server stückweise; das verschlingt wertvolle Kapitalressourcen, treibt die Betriebskosten nach oben und steht der unternehmensweiten Umgebungs- und Rechenzentrums-Konsolidierung im Weg. In Zusammenarbeit mit der Finanzabteilung muss die IT-Leitung herausfinden, welches Beschaffungsmodell für ihr Unternehmen am besten passt.
  • Durch eine ganzheitliche Bereitstellung der Serverbedarfe können Unternehmen mit Hilfe von kurzen Refresh-Zyklen und Hardware-Leasing den Kostenanstieg in den Griff bekommen. Dieser Artikel evaluiert ein Praxisbeispiel mit einer Total Cost of Ownership (TCO) für eine Serverfarm mit 100 IBM Power Systemen und einem 10-prozentigen Performance-Anstieg alle sechs Monate über einen Zeitraum von fünf Jahren. Das Anwendungsbeispiel geht bei seinem Vergleich von Rechenzentren mit 8-Core IBM System P6 570 Servern aus.

    Der Vergleich stellt geleaste Server mit einer Leasing-Laufzeit von 40 Monaten und ein paar In-Place Upgrades alle 20 Monate gekauften Systemen gegenüber, die fünf Jahre lang horizontal hochskaliert werden. Laut Experton Group Analyse kommen beim Leasing-Modell mit einigen Upgrades alle 20 Monate keine weiteren Server hinzu; beim traditionellen horizontalen Serverausbau dagegen würde die Anzahl der eingesetzten Server um 60 Prozent steigen. Hier müssen sich die IT-Verantwortlichen darüber informieren, wie eine Leasing-mit-Upgrade-Strategie in ihrer jeweiligen Umgebung funktionieren könnte, und diese Strategie des Rechenzentrumsmanagement und der Kostenkontrolle auf die Bereiche anwenden, wo dies unter wirtschaftlichen und operativen Gesichtspunkten möglich ist.

  • Leasing sollte in der heutigen wirtschaftlichen Situation unbedingt in die Überlegungen mit einbezogen werden, denn in den meisten Unternehmen sind zwar IT-Investitionen nur begrenzt möglich, aber die IT-Abteilung muss dennoch steigende Performance-Anforderungen adressieren. Unabhängig von der gewählten Finanzierungsmethode für den aktuellen Bestand an Unix-Servern kann man sich das In-Place Leasing-Modell zunutze machen. Wer seine bereits vorhandenen Server gekauft bzw. finanziert hat, kann vom Sale/Leaseback-Programm profitieren, das die meisten Serverhersteller ihren Kunden anbieten, und dann das zukünftige Wachstum über Leasing abdecken. Die Finanz- und IT-Verantwortlichen sollten gemeinsam mit ihren bevorzugten Serveranbietern evaluieren, welches Leasing-Programm am besten zu den geschäftlichen und finanziellen Anforderungen des Unternehmens passt.

Fazit: Was traditionell so über den Ausbau der Kapazität von Unix-Servern an “Wissen” kursiert, ist: ‘irreführend, teuer und kann knappe Barmittel beziehungsweise Kreditlinien erschöpfen’. Das TCO-Modell beweist, dass mit einem In-House Upgrade von Unix Serverfarmen in Kombination mit einem gut strukturierten Leasing-Programm über einen Fünfjahreszeitraum 15 Prozent an Kosten oder sogar noch mehr eingespart werden können. Durch Leasing im ersten Jahr und über die angesetzte Fünfjahresperiode können also tatsächlich die Ausgaben eingedämmt werden. Hinzu kommt, dass durch eine solche Upgrade-Strategie kein beziehungsweise kaum zusätzlicher Stellplatz für weitere Server benötigt würde, und das kann Kosten in Millionenhöhe ersparen, wenn nämlich aufgrund steigender Anforderungen eigentlich ein neues Rechenzentrum gebaut werden müsste.