Minus 91 Prozent – Gewinneinbruch bei HP

Der Computerhersteller Hewlett-Packard hat ein schlechtes Quartal hinter sich: Gewinn und Umsatz brachen gegenüber dem Vorjahr deutlich ein. Dennoch herrscht weder beim Konzern noch bei Analysten Krisenstimmung. Die Bilanz ist nicht so düster wie erwartet, die neue Vorstandschefin Meg Whitman erntet vorsichtige Anerkennung.

Die Zahlen im Überblick: Der Gewinn des Computerherstellers brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 91 Prozent auf 239 Millionen Dollar (177 Millionen Euro) ein. Der Umsatz schrumpfte um 3 Prozent auf 32,1 Milliarden Dollar (23,8 Milliarden Euro).

Der Profit wird vor allem durch einmalige Kosten in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar belastet. Diese entstanden vor allem durch die Schließung und Abwicklung der WebOS-Sparte sowie andere Restrukturierungsmaßnahmen. Unter anderem schreibt HP 885 Millionen Dollar aus der Palm-Akquisition ab. Weitere 548 Millionen Dollar musste das Unternehmen im Zusammenhang mit WebOS aufgrund laufender Verträge an Lieferanten zahlen. Der Abverkauf des Tablets TouchPad und der Smartphones Pre3 und Veer kostete HP weitere 142 Millionen Dollar. Auch die Überschwemmungen in Thailand, die zu Engpässe bei den Laufwerken geführt hatten, machten sich bemerkbar.

Immerhin: Das gesamte Geschäftsjahr 2010/2011, das im September zu Ende ging, schloss HP mit einem leichten Plus von einem Prozent ab. Die Einnahmen stiegen auf 127,2 Milliarden Dollar.

“Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir wirklich gut können, und ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Partner sein, mit dem unsere Kunden arbeiten wollen und der verlässliche Ergebnisse liefert, auf die Sie alle zählen können”, sagte CEO Meg Whitman bei einer Telefonkonferenz mit Analysten.

Im laufenden Fiskaljahr 2012 müsse HP zu den Grundlagen seines Geschäfts zurückkehren. Sie erwartet, dass angesichts der Wirtschaftslage die Nachfrage von Privatkunden und Unternehmen schwächer ausfallen wird. Whitman kündigte außerdem verstärkt Investition in den Bereich Forschung und Entwicklung an. Diese Strategie werde jedoch erst in einigen Jahren Früchte tragen.