Mac im Büro – Trendwende in Sicht

Macs im Büro galten in der Vergangenheit quasi als undenkbar, denn die meisten Büros wurden mit Windows-Modellen ausgestattet. Jetzt scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen, denn Analysten empfehlen den IT-Chefs “sofort umzuschalten”.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass bei vielen CIOs das Thema Mac im Unternehmen noch immer ein Tabu-Thema ist. Schließlich haben die großen IT-Marktforscher jahrelang klipp und klar gesagt, dass sich die IT-Chefs nur um die Windows-Plattform kümmern sollen – alles andere wäre Zeit- und Geld-Verschwendung. Auch Forrester Research hat noch vor drei Jahren den CIOs empfohlen, sich nur auf Windows zu konzentrieren. Die Folgen sind bekannt: Microsofts Windows hat laut Net-Applications einen Marktanteil von 85 Prozent und laut Forrester besteht in 41 Prozent aller Unternehmen sogar ein Verbot für den Einsatz von Apples Mac-Systemen für Unternehmensarbeiten – das betrifft sogar das Arbeiten von zu Hause aus oder unterwegs.

Doch in einer 180-Grad-Wende sagen die Forrester-Analysten David Johnson und Christopher Voce jetzt in einer aktuellen Research-Note, dass es für ein Unternehmen sogar schädlich sei, wenn sich die IT-Bosse weiterhin gegen den Einsatz von Macs sperren. “Mac-User sind produktiver, sie sind eher bereit, mit ihren Systemen zu Hause zu arbeiten und sie verbringen wesentlich mehr Arbeitszeit im Büro, wenn sie diese an ihrem Mac verbringen können”, so Johnson in seiner Studie.

Damit würden die Mehraufwendungen, die durch den zusätzlichen Support und die notwendigen Erweiterungen an der Infrastruktur anfallen, mehr als überkompensiert, meinen die Analysten. “Es sind die wichtigen Power-Worker, die ihre Mac-Laptops ins Büro bringen – und alles was diese Leute produktiver macht, ist gut fürs Unternehmen”, bestätigt Julie Palen, Senior Vice President beim US-Telekommunikations-Unternehmen Tangoe. In ihrem Unternehmen gibt es bereits eine Vielzahl an Top-Managern und Verkäufern, die ihre eigenen Macs, iPads oder iPhones auch beruflich nutzen. “Die meisten sind bereit die Kosten für die Geräte selbst zu tragen, die IT-Abteilung soll sich deshalb nicht darum kümmern, wem das Gerät gehört, sondern sich nur darauf konzentrieren, dass die Daten und die Netzzugänge sicher sind”, lautet ihr Rat an die IT- und TK-Chefs.

Zu den vielen bereits angesprochenen Motivationsfaktoren gesellen sich beim Mac-Einsatz laut Forrester auch noch eine Reihe harter Fakten. So seien die Mac-Systeme robuster, was weniger Wartung und Support pro System bedeutet. Langfristig könnte der mehrheitliche Einsatz von Mac-Systemen im Unternehmen sogar dazu führen, dass die Support- und Wartungskosten für die Endgeräte deutlich zurückgehen. “Es ist höchste Zeit die Phase der Mac-Prohibition zu beenden”, lautet das Fazit der Forrester-Analysten. Die positiven Entwicklungen beim Einsatz von Mac-Systemen haben inzwischen auch schon eine Reihe progressiv eingestellter Unternehmen entdeckt. So meinen 22 Prozent der befragten IT-Chefs, das sich der Einsatz von Macs in ihrem Unternehmen dramatisch ausweiten wird.

Den IT-Chefs, die noch nicht soweit sind, empfehlen die Analysten sofort umzuschalten. Als erstes sollte ein bestehendes Verbot umgehend aufgehoben werden und die Mitarbeiter sollten ermutigt werden, ihre eigenen Macs im Unternehmen einzusetzen. Bezüglich des erforderlichen Support-Knowhows sollten die IT-Chefs das “Wir-Gefühl” der Apple-User ausnutzen. “Ein mit internem Social Media ausgestattetes Forum ermöglicht den Mac-Usern sich gegenseitig zu beraten und Hilfestellung zu geben – das sollte für den Start völlig ausreichend sein”, heißt es bei Forrester.