Nokia: “Keine konkreten Pläne bei Tablets”

Derzeit verfolge der finnische Hersteller Nokia keine konkreten Pläne für ein Tablet, wie CEO Stephen Elop im finnischen Fernsehen erklärte.

In einem Interview erklärte Elop, dass Nokia derzeit keine konkreten Pläne für ein Tablet habe. Der Mobilfunkriese beobachte jedoch den Markt sehr aufmerksam. “Vielleicht steigen wir einmal in den Markt ein”, fügt er an, und damit widerspricht Elop Paul Amsellem, dem Leiter der französischen Niederlassung. Dieser hatte im November gegenüber der Zeitschrift Les Echos erklärt, Nokia werde einen Tablet-Rechner mit Windows 8 ab Juni 2012 vermarkten.

Wie es zu diesem Widerspruch gekommen ist, ließ Elop offen. Ansellem könnte sich lediglich verplappert haben, oder aber Nokia hat die Pläne geändert.

Im Oktober wollte sich der ehemalige Microsoft-Spitzenmanager nicht zu Windows-8-Tablets äußern, schloss die Möglichkeit aber nicht aus. “Wenn man es vom Ökosystem her sieht, gibt es Vorteile und Synergien zwischen Windows und Windows Phone. Wir sehen diese Option. Wir denken für die Zukunft darüber nach.” In einem Interview mit der Financial Times wies Elop damals auch auf Ähnlichkeiten zwischen Nokias neuer Smartphone-Reihe Lumia und der Oberfläche von Windows 8 hin.

Als bevorzugter Partner von Microsoft im Mobilmarkt ist es für Nokia schwierig, konkrete Aussagen zur Produkt-Roadmap zu machen, bevor Microsoft sich dazu geäußert hat. Dell, HP und Samsung haben bereits angekündigt, dass Tablets mit Windows 8 ins Programm aufgenommen werden. Einen Zeitplan hat aber bislang keiner der drei Anbieter veröffentlicht.

Während Android und iOS nicht allein auf Smartphones laufen, sondern auch auf Tablets, eignet sich Windows Phone nur für die kleinen Bildschirme. Der stark wachsende Tablet-Markt ist aber auch für Nokia ein nicht zu unterschätzender Faktor; zumal es hier schon vor Apple mit linuxbasierten Web-Tablets präsent war – wenn auch wenig erfolgreich. Nach der Hinwendung zu Windows Phone ist Microsoft auch im Tablet-Bereich der nächstliegende Softwarepartner für die Finnen – selbst wenn sie somit zwei Betriebssysteme unterstützen müssen.