Porno statt Piste: Wintersport 2.0

Viele Skigebiete in Österreich locken Wintersportler seit dieser Saison auch mit Gratis-WLAN. Jüngste Zahlen aus der Skiregion amadé belegen, dass das Angebot von vielen Wintersportlern gerne angenommen – allerdings anders genutzt wird, als man möglicherweise vermuten möchte.

Nach einem Bericht des österreichischen Nachrichtenportals futurezone.at liegen die ersten anonymisierten Auswertungen der entsprechenden Angebote vor. Unter anderem auch aus amadé, der größten Skiregion Österreichs. Der Betreiber der dortigen WLAN-Infrastruktur Ikarus setzt nach eigenen Angaben URL-Filter ein, um bestimmte URL-Kategorien zu sperren.

Filesharing-Seiten und pornografische Inhalte werden so blockiert – vor allem erstere hätten viele Skifahrer während einer kleinen Pause im Sessellift oder beim Einkehrschwung aber offenbar gerne genutzt. Zwischen 1. und 16. Januar 2012 wurden 245.728 Anfragen an Filesharing-Websites registriert. “Das ist die Gesamtzahl aller geblockten HTML-Seiten”, so Alexander Szlezak, Betreiber des WLAN-Netzes in der Region.

Bei pornografischen Inhalten habe es insgesamt 9099 versuchte Aufrufe gegeben, Malware sei nur rund 1684 Mal geblockt worden. “Diese niedrige Zahl an Malware lässt sich damit erklären, dass Viren und Schadcode hauptsächlich über Filesharing- und FSK18-Websites verbreitet werden – und diese blocken wir”, so Projektleiter Siegfried Schauer von Ikarus. Auch der vergleichsweise niedrige Anteil an Pornografie überrascht Schauer nicht: “Wenn man mit seiner Freundin auf Skiurlaub ist, hat man kein Interesse an Pornografie.”