Japan lässt Elpida bankrottgehen

Milliardenschulden belasten den japanischen Speicherhersteller Elpida und nun geht das Unternehmen in die Insolvenz, nachdem der japanische Staat seine Hilfe zurückgezogen hat.

Die vergangenen Quartale waren für Elpida äußerst schwierig. Der Hersteller häufte Schulden in Höhe von 448 Milliarden Yen (4,17 Milliarden Euro) an und ist nun zahlungsunfähig.

Elpida musste unter einer Preissenkung von DRAM-Chips um 85 Prozent leiden – und konnte auch mit günstigeren Preisen nicht auf dem Weltmarkt reüssieren. Denn mehr oder weniger zeitgleich mit Preissenkung stieg der Wechselkurs des japanischen Yen, was die Preissenkung wirkungslos verpuffen ließ.

Schwierig ist auch die Situation mit dem koreanischen Konkurrenten Samsung, gegen den kaum noch ein Unternehmen ankommt. So leiden auch Speicherhersteller in Taiwan und Singapur unter der Marktsituation. Der zunehmende Trend zu Tablets, die nicht so viel Speicher benötigen wie PCs, wird von vielen Herstellern als Grund für den Preisverfall angeführt.

Schon 2009 begann der japanische Staat, Elpida massiv zu stützen, um gegen die koreanische Konkurrenz anzukommen. Mit Hilfe von neuen Fördergeldern wollte Elpida Mitte Januar mit dem Speicherhersteller Micron fusionieren – aber auch diese Option hat sich inzwischen zerschlagen. Zuvor hatte Elpida erfolglos versucht, bei Toshiba unterzukommen.

Bloomberg zitiert den japanischen Fondsmanager Yoshihiro Nakatani mi den Worten, die jetzige Entscheidung des Staates, Elpida einfach fallen zu lassen, sei nicht nachvollziehbar. “Der Staat hätte schon 2009 bei der Entscheidung für die Entschuldung durch Staatshilfe wissen müssen, dass das Geschäft risikoreich ist.”

[Mit Material von Manfred Kohlen/IT-Espresso]