Europäische Forschungs-Cloud gegründet

Ein Konsortium aus IT-Serviceanbietern und drei der größten Forschungseinrichtungen Europas (CERN, EMBL und ESA) gibt eine Partnerschaft zur Einrichtung einer Cloud-Computing-Plattform bekannt.

Helix Nebula – The Science Cloud‘ soll die umfangreichen IT-Anforderungen europäischer Forschungsvorhaben unterstützen und nach einer Pilotphase auch staatlichen Organisationen und Unternehmen zur Verfügung stehen. Die Mitglieder planen, gemeinsam eine zukunftsfähige europäische Cloud-Computing-Infrastruktur aufzubauen.

Das Kernforschungszentrum CERN will sich die Rechenleistung von Helix Nebula zunutze machen und im Rahmen des ATLAS-Experiments die Daten des Large-Hadron-Collider-Teilchenbeschleunigers auswerten. “Das CERN benötigt ausreichend Rechenkapazität, um die immensen Datenmengen des Large Hadron Collider verarbeiten zu können. Mit der Forschungs-Cloud Helix Nebula können wir diese Anforderung erfüllen”, sagt Frédéric Hemmer, Leiter der IT-Abteilung des CERN.

Das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) richtet derzeit einen neuen Dienst ein, der die Analyse sehr großer Genome erleichtern und Erkenntnisse über den Evolutionsprozess und die Biodiversität bestimmter Organismen liefern soll. “Die Datenmenge der Genomsequenzen ist enorm, und ihre Analyse erfordert neben Hochleistungs-Infrastrukturen auch fundierte Bioinformatikkenntnisse. Dies stellt viele Laboreinrichtungen vor große Herausforderungen”, so Rupert Lück, IT-Leiter des EMBL.

Die Europäische Weltraumorganisation ESA entwickelt gemeinsam mit Partnern eine Beobachtungsplattform zur Erdbeben- und Vulkanforschung. “Die Partnerschaft rund um die Forschungs-Cloud Helix Nebula verfügt über das Potenzial, die Satellitendaten der ESA bestmöglich auszuwerten und weitere Organisationen einzubinden. Sie bringt uns der Entschlüsselung geophysikalischer Phänomene einen Schritt näher”, sagt Volker Liebig, Director for Earth Observation Programmes der ESA.

Zu den Partnern aus der Wirtschaft zählen Atos, Capgemini, CloudSigma, Interoute, Logica, Orange Business Services, SAP, SixSq, Telefonica, Terradue, Thales, The Server Labs und T-Systems. Diese werden zudem von der Cloud Security Alliance, dem OpenNebula-Projekt sowie der European Grid Infrastructure (EGI.eu) unterstützt. Weitere wissenschaftliche Organisationen und Serviceanbieter, die sich an ‘Helix Nebula – The Science Cloud’ beteiligen möchten, sind willkommen.

Fotogalerie: Mit Intel im Large Hadron Collider

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