Samsung überholt Nokia bei Smartphones

Laut einer Hochrechnung des Wirtschafts-Dienst Bloomberg soll Samsung beim Absatz von Smartphones Nokia überholt haben.

Im ersten Quartal 2012 hat Samsung demnach rund 92 Millionen Feature Phones und Smartphones abgesetzt. Basis für diese Zahl ist der Durchschnitt von fünf Analystenschätzungen, wie Bloomberg berichtet.

Offizielle Verkaufszahlen hält der koranische Konzern jedoch zurück. Nokia hingegen hat bereits Zahlen vorgelegt: Die Finnen verkauften im ersten Quartal insgesamt 83 Millionen Geräte – 12 Millionen Smartphones und 71 Millionen Feature Phones.

Damit würde Samsung Nokias 14 Jahre währende Vorherrschaft im Handymarkt beenden. Während die Koreaner von der Beliebtheit der Galaxy-Reihe mit Android profitiert, haben die Finnen Marktanteile verloren, weil immer mehr Nutzer Apples iPhone oder Android-Geräte von anderen Herstellen den Symbian-Smartphones den Vorzug geben.

“Samsung löst Nokia schnell ab”, zitiert Bloomberg Lee Sun Tae, Analyst bei NH Investment & Securities in Seoul. “Nokia ist bei Smartphones nicht wettbewerbsfähig und wird weiter an Boden verlieren.” Unternehmenssprecher James Chung wollte der Zeitung auch auf Anfrage keine konkreten Verkaufszahlen für Samsung-Handys nennen.

Samsung hat vor Kurzem vorläufige Zahlen vorgelegt, die aber die Prognosen der Analysten übertrafen. Für das erste Quartal rechnen die Koreaner demnach mit rund 45 Billionen Won (29,3 Milliarden Euro) Umsatz und einem operativen Gewinn von 5,8 Billionen Won (3,9 Milliarden Euro) im Vergleich zu 2,95 Milliarden Won im ersten Quartal 2011.

Nokia meldete dagegen enttäuschende Quartalszahlen. Vor Steuern setzte es mit Geräten und Diensten 4,2 Milliarden Euro um. Der Verkauf von Mobiltelefonen belief sich auf 2,3 Milliarden Euro. Smartphones trugen noch einmal 1,7 Milliarden Euro zum Quartalsergebnis bei. Die Umsatzrendite wird bei etwa minus 3 Prozent liegen. In der Vorhersage war Nokia noch von einem Break-Even mit einer Abweichung von plus oder minus 2 Prozent ausgegangen.

[mit Material von Anita Klingler, ZDNet.de]