AUCH DAS NOCH: Wissenschaftler entdecken Krabben-Computing

Nicht Prozessor-Kerne, sondern Schalentiere sind es, die einen experimentellen Computer antreiben.

Wissenschaftler haben jetzt einen Rechner konstruiert, der logische Operationen über schwärme von Krabben durchführen kann. In dem frisch veröffentlichten Papier “Robust Soldier Crab Ball Gate” haben jetzt Forscherteams aus Japan und Großbritannien Informationsträger mit kleinen Krabben-Schwärmen ersetzt.

Krabben-Computer. Quelle: arXiv:1204.1749v1
Grundlegende Funktionsweise des Krabben-Computer. Quelle: arXiv:1204.1749v1

Das Ziel der Wissenschaftler war es nicht, einen neuen Pentium-Chip zu entwickeln, sondern es sollte ein Billiard-Kugel-Computer, der bereits wissenschaftlich beschrieben ist, eben mit Krabben-Schwärmen betrieben warden.

Und so haben die Wissenschaftler einfache “Schaltungen” nachgebaut. Dabei haben sie sich der Tatsache bedient, dass Krabben offenbar bei Lärm oder lauten Geräuschen Schwärme bilden. Solche Schwärme, glauben die Forscher, könnten sich ähnlich wie zusammenstoßende Billard-Kugeln verhalten.

Wenn zwei Schwärme aufeinandertreffen, dann verbinden sich die beiden schwärme und ziehen als großer Schwarm weiter. Dabei können diese Schwärme einfache logische Operationen wie zum Beispiel ‘x oder y’, ‘und’, ‘oder’ oder ‘nicht’.

Dafür schicken die Wissenschaftler die Krabben durch eine geometrisch abgegrenzte tunnel. Probleme gab es offenbar bei der Operation ‘und’. Denn hier mussten zwei Schwärme kombiniert werden, was die Performance und auch die Reliance des Rechners einschränkte.

Nachdem die Krabben x oder y vollzogen haben, wurden sie wieder in ihr Habitat, eine sumpfige Lagune, entlassen und hier dürfen sie nach Herzenslust umherschwärmen.

Krabben-Computer. Quelle: arXiv:1204.1749v1
Krabben-Computer. Quelle: arXiv:1204.1749v1

[mit Material von Nick Farell, TechEye]