Storage: 12 Möglichkeiten der Kostendämmung

Nach Meinung der Experton Group werden die Speichersysteme in Unternehmen schon viel zu lange nur schlecht beziehungsweise ungenügend optimiert. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Situation zu verbessern.

Anwender sollten endlich Schritte unternehmen, um von den unterschiedlichsten Optimierungsmöglichkeiten profitieren und damit die Kosten für die Speicherhaltung senken zu können, und zwar um bis zu 50 Prozent, und das bei gleichzeitiger Verdoppelung der Speicherkapazitäten.

Einen Großteil dieser Speichererweiterungen können IT-Verantwortliche aus eigener Kraft finanzieren, das heißt, sie haben sich in weniger als zwölf Monaten amortisiert. Es gilt, eine Kosten-/Nutzen-Analyse durchzuführen und so zu herauszufinden, ob und an welchen Stellen neue Speicher-Methoden implementiert werden sollten; darauf aufbauend können dann die geeigneten Ansätze im Rahmen der einzelnen Speichererweiterungs-/Refresh-Initiativen zum Einsatz kommen.

Die 12 folgenden Ansätze können die für die Datenspeicherung anfallenden Kosten senken:

1. Besseres Content Management. Auch wenn sich die Situation nach und nach verbessert, werden doch in den meisten Unternehmen immer noch 60 Prozent des vorhandenen Speicherplatzes entweder gar nicht oder schlecht genutzt. Und es ist auch kein Wunder, dass falsch genutzter, verwaister oder überbeanspruchter Speicherplatz – der immerhin 30 Prozent des Gesamtspeicherplatzes ausmacht – gar nicht erst entdeckt beziehungsweise gefunden wird.

2. Kompression. Es gibt mehrere Kompressions-Technologien, die teilweise zu Datenverlusten führen, was die Datenintegrität in Frage stellen kann. Daten und Aufzeichnungen, die aufgrund von gesetzlichen Vorschriften aufbewahrt werden müssen, sollten ausschließlich mit Hilfe von verlustfreien Techniken komprimiert werden; dazu zählen unter anderem ZIP-Dateien ebenso wie PNG- und GIF-Images.

3. Clouds und Pools. In manchen Umgebungen kann mit Hilfe von Cloud Storage der vor Ort erforderliche Speicherbedarf reduziert werden. Insbesondere sinnvoll ist das für Entwicklungs- und Test-Systeme sowie für Backups. Beim Einsatz von Storage-Pools kann Speicherkapazität zudem von mehreren Anwendungen gemeinsam genutzt werden.

4. Deduplizierung. Durch Deduplizierung lassen sich redundante Daten vermeiden; und bei entsprechender Nutzung in Bereichen, wo Deduplizierung erfolgversprechend angewandt werden kann, lassen sich Einsparungen im Verhältnis bis zu 22:1 erzielen. Es gibt vier verschiedene Deduplizierungs-Methoden: Inline, Post-Process, Quell- und Ziel-Deduplizierung.

5. Golden Records. Der Wechsel zu verteilten Computing-Umgebungen, bei dem eine Shared-Nothing Storage-Architektur zum Einsatz kommt, führte dazu, dass in Unternehmen mehrere Datenbank-Kopien erstellt werden; von häufig genutzten Datenbanken existieren unter Umständen sieben bis 50 Kopien.

6. Leasing/Kürzere Refresh-Zyklen. Die Speichertechnologie ändert sich rasant. In den letzten fünf Jahren hat sich die Dichte um das Zweieinhalbfache verbessert, und der Strombedarf konnte um über 90 Prozent gesenkt werden. Kürzere Refresh-Zyklen bergen deshalb in vieler Hinsicht Kostensenkungspotenziale.

7. Mainframe als Datenbank-Server. Anders als die verteilte Shared-Nothing Storage-Architektur setzen Mainframe-Server auf einer gemeinsam genutzten (Shared) Storage-Architektur auf. Damit müssen Unternehmen von jeder Datenbank nur eine einzige Kopie vorhalten, was den Kapazitätsbedarfs insgesamt um bis zu 80 Prozent senken kann.

8. Neue Storage Management Lösungen. Bei herkömmlichen Speicherplattformen stehen keine hochentwickelten, modernen Storage Management Tools zur Verfügung, und das heißt: Mit zunehmender Speicherkapazität steigt proportional auch die Zahl der Administratoren an. Die neueren Plattformen bieten automatische Management-Fähigkeiten, wodurch dieses Verhältnis verbessert wird.

9. Snapshots. Mit Hilfe von Snapshot-Kopien für die Datensicherung, den Datenschutz und das Testen lässt sich der Bedarf an Speicherkapazität insgesamt um bis zu 80 Prozent reduzieren. Das kann insbesondere beim Testen mit Live-Daten sehr nützlich sein, da nicht mehrere Datenbanken in Produktivgröße für Testzwecke erstellt werden müssen.

10. Tape. Die meisten Daten werden innerhalb von 30 bis 90 Tagen nach Erstellung abgerufen. Mit zunehmendem Alter der Daten sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie erneut abgefragt werden. Die mit Speicherbändern verbundenen Kosten betragen weniger als ein Zehntel der Kosten für die Plattenspeicherung (ca. 0,02 USD/GB) und verbrauchen nicht einmal ein Hundertstel an Energiekosten für Stromversorgung und Kühlung.

11. Thin Provisioning. Thin Provisioning über gemeinsam genutzte Speicher-Pools ermöglicht das schrittweise Aufstocken von Speicherkapazitäten durch die Zuweisung von Datenblöcken nach Bedarf (on Demand). Dadurch wird kaum mehr Speicherplatz ungenutzt gelassen, was bei herkömmlichen Methoden der Speicherzuweisung oft der Fall ist.

12. Tiering und SSD. Einige Storage-Plattformen bieten automatisches Storage-Tiering an. Als Faustregel gilt eine Preisdifferenz zwischen den Tiers von 2:1, was durch den Einsatz von Flash oder Solid State Drives (SSDs) weiter erhöht werden kann. Storage Tiering mit mindestens drei Storage-Tiers kann die Speicherkosten erheblich senken.

Zusammenfassung: Jede einzelne der hier vorgestellten Alternativen kann die Storage-Kosten drastisch reduzieren. Manche Unternehmen konnten ihre Kosten um die Hälfe senken und gleichzeitig ihre Speicherkapazitäten auf das Doppelte ausbauen. Es sollte für IT-Verantwortliche also möglich sein, die zukünftigen Kapazitätsanforderungen durch eine effizientere Auslastung der vorhandenen Speichermöglichkeiten für mehr als ein Jahr aus eigener Kraft zu finanzieren. Angesichts des derzeitigen Kostendrucks ist eine effizientere Gestaltung und Auslastung der Speicherlösungen eine Möglichkeit der Ressourcenoptimierung.

Hinweis: Lesen Sie Artikel von silicon.de ab sofort auch in Google Currents. Jetzt abonnieren.