Cybercrime kostet Europa jährlich 750 Milliarden Euro

Grenzübergreifende Internet-Kriminalität kostet laut der internationalen Polizeiorganisation Interpol jährlich 750 Milliarden Euro. Interpol will nun in die Offensive gehen und verstärkt Jagd auf kriminelle im Netz machen.

Interpol-Präsident Khoo Boon Hui. Quelle: Interpol.

“80 Prozent der im Internet begangenen Kriminalität ist auf grenzüberschreitend tätige organisierte Banden zurückzuführen”, sagte Interpol-Präsident Khoo Boon Hui zum Auftakt der Europäischen Regionalkonferenz der internationalen Polizeiorganisation in Tel Aviv. Das gehe aus einer Studie der London Metropolitan University hervor.

“Kriminelle Banden haben inzwischen herausgefunden, dass internationaler Cybercrime lukrativer und profitabler ist als andere, riskantere Formen illegaler Geschäfte, so der Interpol-Chef weiter. Allein Europa entstehe durch Online-Kriminalität jährlich ein Schaden von rund 750 Milliarden Euro. Auch die Internetseiten von Interpol seien in diesem Jahr bereits angegriffen worden.

Interpol will deshalb jetzt den Kampf gegen Online-Betrug verstärken. Für 2014 ist die Eröffnung eines neuen Zentrums in Singapur geplant, in dem Polizisten aus der ganzen Welt lernen können, Recht im Internet durchzusetzen.

Vor kurzem hatte auch EU-Kommissarin Neelie Kroes eine europaweite Strategie im Kampf gegen Cyberkriminalität gefordert. 2010 hatte die EU beschlossen, eine europaweite Polizeieinheit gegen Cybercrime einzurichten. Das europäische Cybercrime Centre bei Den Haag wird nächsten Januar den Betrieb aufnehmen. Es gehört zu Europol und soll die Kontrolle über die Daten aller EU-Länder sichern.

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