Deutschlands Rechenzentren schlucken weniger Strom

Die Energieeffizienz von Rechenzentren und Servern hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verbessert. Nach aktuellen Zahlen ging der Stromverbrauch um vier Prozent zurück – einen positiven Effekt auf die Stromrechnung der Unternehmen hat das aber nicht.

Laut Bitkom ist die Zahl der Server in Deutschland zwischen 2008 und 2011 um 7 Prozent auf gut 2,3 Millionen gestiegen. Gleichzeitig sie der gesamte Stromverbrauch in diesem Zeitraum gesunken, um 4 Prozent auf 9,7 Terawattstunden (TWh). Grundlage für die Zahlen ist eine Studie, die das Borderstep-Institut im Auftrag des Branchenverbands durchgeführt hatte.

Für die steigende Energieeffizient gebe es vor allem zwei Gründe: Zum einen sei die Informationstechnik selbst effizienter geworden. Insbesondere sei es gelungen, den Stromverbrauch von Servern zu senken, wenn sie nicht voll ausgelastet sind. Außerdem sei weniger Energie für die Klimatisierung der Rechenzentren sowie deren Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) nötig. “In einem durchschnittlichen Rechenzentrum verbrauchen Klimatisierung und USV ca. 40 Prozent des gesamten Stroms”, so Bitkom-Vizepräsident Volker Smid.

Trotz der verbesserten Energieeffizienz haben sich die Stromkosten für die Rechenzentren zwischen 2008 und 2012 um 12 Prozent erhöht. Der Grund waren die stark gestiegenen Strompreise. Die Macher der Studie rechnen damit, dass die Stromkosten in den kommenden drei Jahren um weiter 200 Millionen Euro steigen werden.

Gleichzeitig gehe der Trend auch in Deutschland zu größeren Rechenzentren mit mehr Servern. So sank die Zahl der – aus wenigen Serverschränken bestehenden – kleineren Rechenzentren zwischen 2008 und 2011 um 5 Prozent auf rund 31.500. Die Zahl der größeren und mittleren Rechenzentren mit mindestens 500 physikalischen Servern stieg hingegen um 15 Prozent auf rund 500. “Der Trend zu Cloud-Computing und Outsourcing sorgt auch hierzulande für die Zusammenlegung kleiner Einheiten zu größeren Rechenzentren”, so Smid. Knapp zwei Drittel aller Server waren 2011 in Rechenzentren installiert, der Rest wurde als Stand-Alone-Rechner betrieben.

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