AUCH DAS NOCH: “Erotik to Go” empört USA

Seit dem Siegeszug der Handys gehört es zum Alltag, dass ganze Pendlerzüge unfreiwillig Telefongesprächen lauschen, die früher sorgfältig hinter verschlossenen Türen geführt wurden. Die Allgegenwart kleiner und großer Computerbildschirme gibt dem Problem eine neue Dimension: Immer öfter werden Erotikseiten im öffentlichen Raum aufgerufen.

In den USA ist die Welle der Empörung über “hemmungslose Surfer” inzwischen so hoch geschwappt, dass die New York Times dem Thema einen längeren Artikel widmet. Berichtet wird darin unter anderem über die öffentliche Bibliothek in San Francisco die inzwischen Computerarbeitsplätze mit “Abdeckhauben” anbietet.

Diese haben Ähnlichkeit mit dem Spick-Schutz am Geldautomaten und sollen verhindern, dass ahnungslose Bibliotheksbesucher beim Blick auf den Nachbarschreibtisch Dinge sehen, sie sie nie sehen wollten. Demnächst wolle die Bibliothek außerdem auf allen 240 Computerbildschirmen dazu auffordern, Rücksicht auf Mitmenschen zu nehmen.

Andernorts wird mit härteren Bandagen gekämpft. Im Bundesstatt New Jersey werde gerade an einem Gesetz gearbeitet, bei dem es um pornographische Inhalte im Straßenverkehr geht. Konkret soll verboten werden, solche Filme auf DVD-Systemen in Autos oder Party-Bussen abzuspielen. Andere Verkehrsteilnehmer könnten dadurch abgelenkt werden.

Die Vereinigung Morality in Media hat außerdem eine Kampagne gestartet, die dem Porno-Konsum im Flugzeug den Gar ausmachen will. Bei den Fluggesellschaften gebe es hier kaum klare Regeln, die Flugbegleiter seien angehalten von Fall zu Fall zu entscheiden, ob Fluggäste durch das individuelle Unterhaltungsprogramm eines Passagiers gestört werden.

Derweil soll es, so berichtet die New York Times, in den vergangenen Jahren bei McDonalds einige Fälle gegeben haben, in denen Gäste verhaftet wurden, nachdem sie einschlägiges Material über das WLAN der Fast-Food-Kette abgespielt hatten. McDonald wollte das gegenüber dem Blatt nicht kommentieren.

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