New York Times lässt Blackberry-App fallen

auch Facebook soll Interesse an BlackBerry haben.

Die renommierte US-Zeitung New York Times stoppt den Support seiner Blackberry-App. Grund ist nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters die ständig schrumpfende Nutzerzahl. Vor allem die Signalwirkung ist für Blackberry-Hersteller Research In Motion angesichts zahlreicher weiterer Baustellen verheerend.

Quelle: Verizon Wireless.

“Es ist eine Frage der Nutzung unserer Apps und wir widmen unsere Ressourcen den Bereichen in denen wir die höchste Nutzung sehen”, sagte New-York-Times-Sprecherin Eileen Murphy gegenüber Reuters. Bei der Blackberry-App habe man sinkende Zahlen verzeichnet.

Für Blackberry-Nutzer, die die App der US-Zeitung im Einsatz haben, hat die Entscheidung spürbare Folgen. Bereits am Montag hat die New York Times den Support gestoppt, das bedeutet, neue Artikel erscheinen nicht mehr in der App. Stattdessen werden die Blackberry-Nutzer zur Mobilseite der NYT umgeleitet.

In einer Mitteilung heißt es: “Im Augenblick bietet die mobile Webseite ein umfassenderes Erlebnis der New York Times als die App auf Ihrem Gerät. Wir haben diese Entscheidung getroffen, um unsere Arbeitskraft zu bündeln und Ihnen die bestmögliche Nutzerfahrung auf der mobilen Seite zu bieten.”

Möglicherweise hat die US-Zeitung der Blackberry-Plattform aber nicht endgültig den Rücken gekehrt. NYT-Sprecherin Murphy sagte, man schließe nicht aus, eine App zu entwickeln für Geräte, die unter RIMs neuem Betriebssystem BlackBerry 10 laufen. “Diese Entscheidung ist noch nicht gefallen und es ist durchaus möglich, dass wir es machen.”

Das neue Betriebssystem gilt als letzter Hoffnungsträger für den strauchelnden Smartphone-Pionier. Ende Juni hatte allerdings die Ankündigung enttäuscht, dass die nächste Generation des Mobilbetriebssystems Blackberry OS erst Anfang 2013 fertig sein wird.

Die Abkehr der New York Times von der Blackberry-App – und sei sie auch nur vorrübergehend – ist ein weiterer schwerer Schlag für das kanadische Unternehmen. Blackberrys waren einst das Staus-Symbol von Managern und Business-Entscheidern, jene Zielgruppe also, aus der auch die New York Times einen Großteil der Leserschaft rekrutiert.

Für Sameet Kanade, Analyst bei kanadischen Investmentbank Northern Securities, kommt die Entscheidung der Zeitung jedoch nicht überraschend. Er verweist vor allem auf den Zeitaufwand, der nötig ist, um Apps zu entwickeln, die mit den vielen verschiedenen Blackberry-Geräten kompatibel sind. Eine Rückkehr sobald BlackBerry 10 auf dem Markt ist, ist aber auch seiner Meinung nach durchaus denkbar.

RIM hat bereits mit einem Statement auf den prominenten Rückzug reagiert. “Wir widmen uns stark der Zusammenarbeit mit unserer Entwickler-Community, um ihr Feedback auf dem Weg zu BlackBerry 10 zu integrieren”, sagte Martyn Mallick, Vice President für Business Development bei RIM, gegenüber Reuters.

Fotogalerie: Top 6 der Blackberry Business-Apps

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