Torvalds gibt Linux-Kernel 3.6 frei

Mit zahlreichen Verbesserungen kommt der neue Linux-Kernel 3.6. In den meisten Fällen jedoch handelt es sich eher um inkrementelle Aktualisierungen, große neue Features hingegen sind eher die Ausnahme.

Linus Torvalds hat die Version 3.6 des Linux-Kernels freigegeben. Sie steht seit gestern als tar-Archiv sowie als einzelner Patch zum Download bereit.

Das Dateisystem Btrfs verfügt jetzt über die Funktion “Send/Receive”. Damit lassen sich Unterschiede zwischen zwei Btrfs-Subvolumes oder Snapshots berechnen, was beispielsweise das Spiegeln eines Volumes oder das Erzeugen eines inkrementellen Backups erleichtert. Auch Disk-Quotas auf Subvolumes sowie Quota-Gruppen sind mit der neuen Version möglich.

Neu ist auch TCP small queues. Das soll übermäßiges Puffern von Daten über das gesamte auf einen bestimmten Wert begrenzen. Andernfalls tritt ein Problem auf, das als “Bufferbloat” bezeichnet wird. Dadurch ausgelöste lange Latenzzeiten können in der Folge zu Paketverlusten, unnötigen Wiederholungen oder sogar Verbindungsabbrüchen führen. TCP Fast Open, eine Protokollerweiterung von Google, soll die Ladezeit beliebter Website um bis zu 41 Prozent beschleunigen. Allerdings ist die Funktion bisher nur clientseitig umgesetzt.

Neu ist auch die Option “Suspend to both”, bei der für den Schlafmodus ein Image sowohl im Arbeitsspeicher (Bereitschaftsmodus) als auch auf der Festplatte (Ruhezustand) abgelegt wird. Dadurch können Nutzer auch dann an der Stelle weiterarbeiten, an der sie aufgehört haben, wenn während des Schlafs die Stromversorgung unterbrochen wurde. Das ist vor allem für akkubetriebene Mobilgeräte interessant.

Wie üblich wurden darüber hinaus zahlreiche Treiber hinzugefügt oder aktualisiert. Eine Liste der wichtigsten Änderungen in Kernel 3.6 findet sich bei kernelnewbies.org. Das komplette Changelog steht auf dem FTP-Server von kernel.org noch nicht bereit.

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[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]