AMD plant ARM-Server-Prozessoren

AMD neue Wege bei Server-prozessoren

Nun will auch der Intel-Konkurrent AMD einen Serverprozessor auf Basis der Architektur ARM entwickeln. Damit steigt der erste große Chip-Hersteller in die Server-Entwicklung mit der Mobilarchitektur ARM ein und greift damit Intel erneut in einem Kernbereich an.

Zwei frisch vorgestellte Technolgien, ARM CoreLink CCN-504 und CoreLink DMC-520, sollen die ARM-Arichtektur für den Einsatz in parallelen Umgebungen fit machen. Für Intel könnte so ein neuer Konkurrent im Enterprise-Server-Segment entstehen. Quelle: ARM

Die ARM-Architektur wird derzeit vor allem in Smartphones und Tablets verwendet. Allerdings lassen sich die Prozessoren auch an spezifische Workloads in Rechenzentren anpassen. Jetzt will auch Prozessor-Hersteller AMD solche ARM-Server-Chips entwickeln. Die sollen sich zum Beispiel für Cloud- oder Big Data-Anwendungen eignen. Schon 2014 sollen die ersten Prozessoren ausgeliefert werden, wie es in einer Mitteilung heißt.

2003 hatte AMD mit dem Opteron den industrieweit ersten x86-Mainstream-Serverprozessor mit 64 Bit vorgestellt. Nun will es nach eigenen Angaben als erster Anbieter “das x86- und 64-Bit-ARM-Ökosystem überbrücken, um eine neue Ebene an Flexibilität zu ermöglichen sowie Performance und Energieeffizienz voranzutreiben”.

Unter der Marke Opteron soll im Rahmen der Heterogeneous System Architecture (HSA) ein SoC mit 64-Bit-ARMv8-Kern entstehen. Die Tochter SeaMicro steuert das Freedom Supercompute Fabric bei, das die Knoten eines Microservers auf eine Weise verbindet, sodass diese besonders energieeffizient arbeiten.

“AMD hat den Übergang zu Maintstream-64-Bit-Computing im Rechenzentrum mit dem AMD64 angeführt, und mit unserer zweigleisigen Strategie werden wir erneut den nächsten großen Wendepunkt in der Industrie einleiten, indem wir die Einführung energieeffizienzer 64-Bit-Serverprozessoren auf Basis der x86- und ARM-Architektur auf breiter Front vorantreiben”, sagte Rory Read, Präsident und CEO von AMD.

“Die ARM Cortex-A50 Prozessoren werden zusammen mit AMDs Niedrigenergie-Compute-Fabric neue Auswahlmöglichketen und neue Level bei der Energieeffienz im Datenzentrum bringen”, so Lisa Su, General Manager Global Business Unit bei AMD. Sie geht davon aus, dass über die ARM-Server-Chips sich auch ein neues 64-bit-Server-System entwickeln wird.

Derzeit sind Server auf Basis von ARM-CPUs noch eher die Ausnahme oder befinden sich gerade in der Entwicklung. Allerdings springen immer mehr Unternehmen auf diesen Trend auf. So hat HP-Chefin Meg Whitmanauf das große Potential der Architektur hingewiesen: “Schauen Sie sich unseren neuen ARM-Server an, der nächstes Jahr an den Start geht. Das wird das Servergeschäft revolutionieren.” Auch andere Firmen denken über den Einsatz von ARM-basierten Lösungen nach. Das Unternehmen Calxeda liefert derzeit bereits erste Modelle.

Auch der Linux-Kernel wird in der nächsten Version Support für sämtliche ARM-Varianten liefern. Damit ist eine wichtige Hürde für die Architektur genommen. Außerdem kommt auch das Cambridger Unternehmen diesem Trend entgegen indem es das v8-Design ständig mit Enterprise-Feautures erweitert. Erst vor wenigen Tagen hat ARM die neue Cortex A50-Serie mit 64 Bit vorgestellt. Mit diesem neuen Design will ARM vom Mobilgerät bis hin zum Server sämtliche Einsatzszenarien abdecken. Partner können damit energieeffiziente System-on-Chips entwickeln.

Als Lizenznehmer nennt ARM neben AMD auch die Hersteller Broadcom, Calxeda, HiSilicon, Samsung und STMicroelectronics.

Simon Segars, Executive Vice President bei ARM ist von dem Potential dieser Technologie fest überzeugt: “Damit schaffen wir massive neue Möglichkeiten für die Marterweiterung und eine Revolution in der Nutzererfahrung.”

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]