Bericht: Adobe bestätigt Hackerangriff und Datenverlust

Adobe hat die Behauptungen eines ägyptischen Hackers bestätigt, der nach eigenen Angaben im Besitz einer Datenbank mit Namen, E-Mail-Adressen und verschlüsselten Passwörtern von Nutzern von Adobes ConnectUsers-Website ist. Einige der Betroffenen sind offenbar Mitarbeiter von US-Regierungsbehörden.

Laut Reuters sind von dem Einbruch 150.000 Mitglieder von ConnectUsers.com betroffen. Die Seite ist derzeit offline.

Adobe ConnectUsers
Adobes ConnectUsers-Website ist nach einem Hackerangriff offline. Quelle: ZDNet.

Einem früheren Bericht von Computerworld zufolge veröffentlichte der Hacker, der sich selbst “VirusS_HimA” nennt, Daten von 230 Nutzern auf Pastebin. Die darin enthaltenen E-Mail-Adressen endeten ausschließlich auf “adobe.com”, “.mil” und “.gov”. Sie gehörten unter anderem zu verschiedenen US-Behörden wie den Ministerien für Transport und Heimatschutz, dem Innenministerium und der Federal Aviation Administration.

Von den Passwörtern liegen laut Computerworld nur die MD5-Hashes vor. Allerdings sei es möglich, mit ausreichend Rechenleistung und den richtigen Werkzeugen die Passwörter aus den MD5-Hashes wiederherzustellen. Viele MD5-Hashes seien zudem schon entschlüsselt worden und ebenfalls im Internet zugänglich. Die gestohlenen Passwörter würden von Hackern beispielsweise verwendet, um sich im Namen eines Nutzers bei Websites wie Facebook oder Twitter anzumelden.

Reuters zufolge hat der Hacker die Daten ins Internet gestellt, um darauf aufmerksam zu machen, dass Adobe Sicherheitsprobleme nur zögerlich behebt. Darüber hinaus kündigte er an, weitere Nutzerdaten zu veröffentlichen, die von einem Angriff auf Yahoo stammen sollen.

Adobe war nicht das erste Mal das Ziel eines Hackerangriffs. Ende September räumte das Softwareunternehmen den Diebstahl eines Sicherheitszertifikats ein, das zur Codesignierung verwendet wird. Damit war es möglich, Malware als legitime Software von Adobe auszugeben. Anfang Oktober erklärte Adobe das Zertifikat für ungültig, um einen Missbrauch zu verhindern.