RIM-CEO schließt Zerschlagung nicht aus

Kurz vor der Präsentation von Hoffnungsträger BlackBerry 10 lässt RIM-CEO (Research in Motion) Thorsten Heins alle Optionen offen. In einem Interview mit der Welt wollte der aus Deutschland stammende Konzernchef auch eine Zerschlagung des strauchelnden Smartphone-Herstellers nicht ausschließen.

Rund anderthalb Wochen bevor am kommenden Mittwoch in New York das lang erwartete mobile Betriebssystem BlackBerry 10 Präsentiert wird. Sprach Heins in dem Interview von “einem entscheidenden Moment und Meilenstein für Research In Motion”.

Daneben äußerte sich der RIM-CEO erwartungsgemäß betont optimistisch zu den Zukunftschancen der Plattform, die den zuletzt ins Hintertreffen geratenen Smartphone-Hersteller zu alter Größe zurückführen soll. Grundsätzlich gebe es auf dem stark wachsenden Smartphone-Markt noch viel Platz, so Heins. “Es wird sich irgendwann zeigen, wie viele Systeme der Markt tragen kann. Ich gehe davon aus, dass wir mit Blackberry 10 nicht nur eine Rolle spielen werden. Ich glaube, unsere Rolle wird substanziell werden.” Ein erster Prototyp hatte von Testern gute Noten bekommen.

Dass Heins dennoch in alle Richtung denkt, beweist seine Antwort auf die Fragen nach möglichen Optionen für den früheren Trendsetter: “Es gibt mehrere Möglichkeiten, wozu der Verkauf der Hardware-Produktion ebenso gehört wie die Lizenzierung unserer Software.” Eine Zerschlagung des Konzerns scheint demnach bei den Strategen des Konzerns noch nicht vom Tisch.

Die letzten Quartalszahlen, die RIM im Dezember vorgelegt hatte, waren zwar etwas besser als erwartet. Eine Million verlorene Blackberry-Abonnenten hinterließen bei Branchebeobachtern jedoch einen bitteren Nachgeschmack. Heins demonstrierte auch hier Gelassenheit: “Man muss das schon in Relation setzen. Bei 80 Millionen Nutzern eine Million zu verlieren, mit einer Geräte-Auswahl, die schon über ein Jahr alt ist, ist nicht so schlecht. Es ist aber auch nichts, was mich freut.”

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