Apple-Prozessor A7 kommt nicht von Samsung

Seit einigen Generation fertigt Samsung die ARM-basierten Prozessoren für iPad, iPod und iPhone. Mit dem A7 hingegen scheint Apple einem Bericht zufolge, jetzt auf TSMC als Herstellungspartner zu setzen.

Laut der Korea Times  könnte der Grund dafür in der Konkurrenzsituation und den patentrechtlichen Streitigkeiten zwischen den beiden Herstellern zu suchen sein. Anders als Samsung soll Chip-Auftragsfertiger TSMC die Prozessoren außerdem schon in absehbarer Zeit mit 20 statt wie bisher 32 Nanometern Strukturbreite fertigen können.

Apple habe “seinen koreanischen Rivalen von einem Projekt zur Entwicklung der A7-Prozessoren ausgeschlossen”, schreibt die Zeitung und beruft sich dabei auf den Manager eines koreanischen Samsung-Partners. “Apple hat vertrauliche Daten für sein nächstes System-on-a-Chip (SoC) der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) zur Verfügung gestellt. TSMC hat bei seinen Lieferanten Ausrüstung bestellt, um Apples nächste Prozessoren herzustellen.”

“Apple verringert den Einsatz von Samsung-Displays in seinen Produkten”, zitiert die Korea Times einen weiteren Manager aus Samsungs Lieferkette. “Jetzt wirken sich die verschlechterten Beziehungen auch auf die Prozessoren aus.”

Laut eines vorangegangenen Digitimes-Bericht erfolgt in diesem Sommer die Pilotproduktion des A7. Die Serienproduktion aber werde erst Anfang 2014 beginnen. Dann könne TSMC auch mit 20 Nanometern fertigen, berichtet die Zeitschrift. A7 als Nachfolger von A6 und A6X sei daher erst in den iPhone- und iPad-Modellen 2014 zu erwarten, hieß es.

Die aktuellen Prozessoren A6 und A6X kommen aus Samsungs Fertigungsprozess mit 32 Nanometern Strukturbreite. Ein Wechsel zur 20-nm-Fertigung würde kleinere Dies erlauben. Wie eine Analyse ergab, benötigt der im iPad 4 verbaute A6X über 30 Prozent mehr Fläche als A6 im iPhone 5, vor allem bedingt durch die vier integrierten GPU-Cores. Apple muss daher an einem in der Größe reduzierten SoC interessiert sein, das sowohl stromsparender ist als auch mehr Freiheiten beim Design besonders kompakter und dünner Geräte lässt.

Offen bleibt, inwieweit tatsächlich die laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen ausschlaggebend für den berichteten Wechsel zu TSMC sind. Der Schlagabtausch zwischen Apple und Samsung geht zugleich ohne Unterbrechung weiter. Im kalifornischen Patentstreit beantragte Apple soeben, Samsung erneut 85 Millionen Dollar Schadenersatz aufzuerlegen.

Richterin Lucy Koh hatte Anfang März die gegen Samsung verhängte Schadenersatzsumme drastisch um 450 Millionen Dollar auf 599 Millionen Dollar verringert. Apples Anwälte warfen ihr nun Fehler in ihren Berechnungen vor und verlangten deshalb eine erneute Korrektur nach oben. 

[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]