Neue Business-Funktionen in Windows 8.1

Microsoft stellt neue Funktionen vor, die die Handhabung von Windows 8 in Unternehmen vereinfachen sollen. Ob die neuen Features in Windows 8.1 allerdings wirklich eine große Migrationswelle bei Unternehmensanwendern lostreten, wird von Marktforschern derzeit noch bezweifelt.

Microsoft TechEd New Orleans 2013
Microsoft TechEd New Orleans 2013

Auf der Microsoft-Konferenz TechEd North America stellt Microsoft neue Funktionen in Windows 8.1 und Windows RT 8.1 vor, mit denen sich der Hersteller vor allem an Geschäftskunden richtet. Das Update auf Windows 8.1 soll die Sicherheit und die Verbindungsmöglichkeiten optimieren. Auch die Verwaltung von Geräten mit Microsofts jüngstem Betriebssystem wird vereinfacht.

Das Marktforschungsunternehmen IDC zweifelt jedoch an, dass die Neuerungen geeignet sind, Firmen zum Umstieg auf Windows 8 zu bewegen. Etwas positiver nimmt Gunnar Berger, Analyst bei Gartner die neuen Ankündigungen auf: “Microsoft hat auf unsere Schreie gehört”, teilt er in einem Blog mit. Es ist in seinen Augen gut, wenn Unternehmen wieder mehr Möglichkeiten bekommen, die Oberfläche des Betriebssystems anzupassen. Eine weitere Verbesserung sieht Berger auch in der Tatsache, dass Nutzer, die nicht mit einem Touch-Gerät arbeiten, jetzt direkt auf den Desktop booten können.

 

 

Der IDC-Analyst Al Gillen ist vom Erfolg von Windows 8.1 im Enterprise-Bereich nicht überzeugt. “Neue Funktionen sind nutzlos, wenn Kunden das Produkt überhaupt nicht verwenden wollen”, sagte er. Es gebe keine einzelne Funktion, die Microsoft mit Windows 8.1 einführen könne, um Geschäftskunden zum Umstieg zu bewegen. Ein Grund dafür sei aber auch, dass sich viele Firmen derzeit erst mit Windows 7 beschäftigten. Bessere Chancen sieht Gillen bei Firmen, die Tablets für ihre IT anschaffen, da Windows 8 für Tablets und Touchscreens optimiert ist.

Zu weiteren Neuerungen zählt auch, dass Nutzer von Windows 8.1 Geräte nun per NFC mit einem Drucker in ihrem Unternehmen verbinden können. Die Anschaffung neuer Drucker ist nicht notwendig, da sich vorhandene Geräte mit NFC-Tags nachrüsten lassen. Darüber hinaus können Mitarbeiter WLAN-fähige Drucker per Wi-Fi Direct ansprechen, ohne dass sie zusätzliche Software oder Treiber installieren müssen. Windows 8.1 unterstützt zudem Breitband-Tethering. So lassen sich tragbare Geräte wie Tablets in WLAN-Hotspots umwandeln.

Die Sicherheit des Betriebssystems wird durch neue Optionen für die Authentifizierung erhöht. Windows 8.1 erlaubt nun biometrische Lesegeräte und virtuelle Smart-Cards für eine Mehrfaktor-Authentifizierung. Außerdem kann Windows Defender nun den Netzwerkverkehr auch verhaltensbasiert analysieren, und Internet Explorer 11 nutzt Windows Defender, um binäre Erweiterungen wie ActiveX vor der Ausführung auf möglichen Schadcode zu prüfen.

Zu den neuen Management-Funktionen gehört, dass IT-Abteilungen die Konfiguration des Startbildschirms festlegen und Änderungen für einzelne Arbeitsgruppen oder das gesamte Unternehmen sperren können. Auf vom Nutzer angeschafften Geräten (BYOD) lassen sich nun alle Geschäftsdaten löschen. Die privaten Daten bleiben dabei unberührt.

Des Weiteren hat Microsoft Funktionen des Device Management der Open Mobile Alliance (OMA-DM) in Windows 8.1 integriert. Das erlaubt die Nutzung von Verwaltungslösungen von Drittanbietern wie MobileIron oder AirWatch, ohne dass ein zusätzlicher Agent benötigt wird.

Workplace Join gewährleistet, dass nur registrierte und vertrauenswürdige Geräte auf Unternehmensdaten zugreifen können. Eine weitere Neuerung nennt Microsoft Assigned Access. Mit ihr lässt sich für einen festgelegten Zeitraum die Nutzung eines Geräts auf bestimmte Windows-Store-Anwendungen beschränken. Anwendungsbeispiele dafür sind Lernprogramme für Kinder oder Applikationen für den Kundensupport.

Die meisten dieser Neuerungen sollen Microsoft zufolge schon in der Public Preview von Windows 8.1 und Windows RT 8.1 enthalten sein, die ab dem 26. Juni zur Verfügung stehen wird. Die Final dürfte im Lauf des Sommers erscheinen. Einen genauen Termin hat Microsoft noch nicht genannt.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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