Apple stellt iOS 7 vor

WWDC 2013 Apple stellt iOS 7 mit neuem Design vor.

Mit iOS 7 hat Apple das Mobilbetriebssystem deutlich überarbeitet. Vor allem an der Oberfläche wurde gefeilt aber auch neue Funktionen stellt Apple auf der World Wide Developers Conference (WWDC) vor. Zudem bekommt der Appstore einige Änderungen verpasst. Gänzlich neu ist hingegen der Streaming-Dienst iRadio.

Apple präsentiert mit iOS 7 ein deutlich neugestaltetes Betriebssystem. Es soll zusammen mit einem neuen iPhone im Herbst verfügbar sein. Quelle: Cnet.com
Apple präsentiert mit iOS 7 ein deutlich neugestaltetes Betriebssystem. Es soll zusammen mit einem neuen iPhone im Herbst verfügbar sein. Quelle: Cnet.com

 

Besseres Multitasking, Anpassung an die Netzqualität, neue Funktionen, um das Gerät zu sperren und die bereits im Vorfeld der Vernastaltung kolportierten Features AirDrop und iRadio zählen zu den wichtigsten neuen Funktionen, die Apple auf der World Wide Developer Conference (WWDC) vorstellt.

Version 7 ist die erste große neue Version des Mobilbetriebssystems, das Apple ohne den langjährige Software-Chef Scott Forstall auf den Markt bringt. Forstall hatte im Oktober 2012 Apple verlassen. Jetzt ist in der neuen Version deutlich eine andere ‘Handschrift’ zu erkennen. Kein Wunder, denn iOS 7 soll stark von Apple-Design-Chef Jonathan Ive geprägt sein.

Öffentlich verfügbar soll iOS 7 dann im Herbst sein. Dann wird Apple das Betriebssystem zusammen mit dem iPhone-Upgrade verfügbar machen. Glaubt man hier allerdings den Experten, dann wird es sich bei der Neuvorstellung im Herbst wohl eher um ein iPhone 5S handeln. Ein umfassendes neues Design stehe nicht zu erwarten

 

Dennoch muss Ive einen Mittelweg zwischen Neuerung und alt bekanntem gehen. Schließlich gilt es, die bestehende Kundschaft, die sich jahrelang an die bisherige Anmutung gewöhnt hat, nicht zu vergraulen. Dafür spricht auch, die Tatsache, dass iOS7 auch auf älteren Geräten laufen wird. Die Abwärtskompatibilität von iOS 7 reicht zurück bis zum iPhone 4, dem iPad 2 sowie dem iPad mini und dem iPod Touch der vierten Generation.

Neu gestaltet sind unter anderem die Icons auf dem Homescreen: Sie sind in der neuen Version einfacher und flacher. Auch die Schrift ist durchgehend dünner. Wie vorab vermutet, spielen Schwarz und Weiß beim Design von iOS 7 eine große Rolle, dennoch wartet das System nach wie vor mit ausreichend Farbe auf.

Apple vereinfacht die Icons in iOS 7.
Apple vereinfacht die Icons in iOS 7. Quelle: Gizmodo.com

Der Betrachter bekommt einen ganz besonderen Effekt. Das Display analysiert, in welchem Winkel das Gerät gerade gehalten wird. Einen 3D-Effekt bekommt die Oberfläche dadurch, dass der Hintergrund statisch bleibt, während die Symbole hervorzustehen scheinen. Dadurch ergibt sich ein auf einem Smartphone bisher unbekannter Tiefen-Effekt. Im Control Center, zu dem der Nutzer über Wischgeste von unten gelangt, erlaubt Einstellungen etwa für Helligkeit, Apps oder Funkeinstellungen für WLAN und Bluetooth.

Neue Tiefeneffekte dank Accerlerometer. Der Hintergrund passt sich dem Betrachtungswinkel an. Quelle: Gizmodo.com
Neue Tiefeneffekte dank Accerlerometer. Der Hintergrund passt sich dem Betrachtungswinkel an. Quelle: Gizmodo.com

Vereinfacht und an das neue Gesamtdesign angepasst wurde auch die Benutzeroberfläche der Spracheingabe Siri. Über die Spracheingabe lassen sich künftig zudem auch weitere Gerätefunktionen steuern. Dazu gehört zum Beispiel das Abhören der letzten Sprachnachricht oder die Änderungen an der Einstellung von Funkdiensten – etwa Bluetooth an- und abzustellen. Zudem unterstützt Siri jetzt auch Wikipedia und den Kurznachrichten-Dienst Twitter. Auch eine neue Stimme bekommt Siri.

Für möglichst bequemes Multitasking sorgt iOS 7 jetzt dafür, dass Apps die häufig laufen, sich im Hintergrund aktualisieren. Öffnet man die Anwendung, dann steht diese sofort bereit. Apps passen Synchronisierung oder Aktualisierung auch  künftig auch an die Netzwerkqualität an. Wird ein iOS-7-Gerät verloren oder gestohlen und es wird versucht Find My iPhone zu deaktivieren, sperrt sich das Smartphone selbst und kann dann nur mit der korrekten Apple ID wieder entsperrt werden.

Im Vorfeld war bereits über AirDrop spekuliert worden. Alle Apps die ein Teilen der Inhalte ermöglichen, können dies nun auch mit Kontakten in einem Umkreis von zehn Metern tun. Dieser Ad-hoc-Serice beschränkt sich jedoch nicht auf ein weiteres Gerät, sondern kann auch mit mehreren Teilnehmern Informationen ohne Wi-Fi-Netz austauschen. Die Datenübertragung erfolge verschlüsselt.

Seinem Browser Safari hat Apple eine bildschirmfüllende Oberfläche verpasst und eine “Smarte Suche”-Feld, über das eine Suche durch Ablegen von Inhalten anstoßen lässt. Außerdem bekommt Safari mit iCloud Keychain die Fähigkeit zur cloudbasierenden Passwortsynchronisierung sowie eine neue Navigation.

Um den Nutzertrend, Bilder mit Filtern, etwa von Instagram, zu verändern abbilden zu können, sorgt Apple in der Kamera nun ebenfalls für solche filter. Außerdem lassen sich Aufnahmen nun nach Photos Aufnahmezeitpunkt und -ort sortieren und werden in “Momenten” zusammengefasst.

Zu den Anpassungen im App Store gehört die Kategorisierung nach Altersklassen und eine Funktion, bei der sich populäre Apps ortsbasierend auswählen lassen. Updates im Hintergrund erlauben es nun, Apps ohne manuelle Eingriffe des Nutzer zu patchen oder zu erneuern.

Und nicht zuletzt hat Apple auch das ebenfalls im Vorfeld als iRadio erwartete iTunes Radio vorgestellt. Der Streaming-Dienst startet allerdings zuerst nur in den USA als werbefinanziertes Angebot.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de, Zack Whittaker, ZDNet.com, Christian Schartel, Gizmodo.de]

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