Bill Gates droht mit Rückkehr von Bob

Ein maschineller persönlicher Agent ist eine heikle Angelenheit. Microsoft hat im Jahr 1995 den Assistenten Bob vorgestellt und damit eine Ikone des schlechten Geschmacks geschaffen. Jetzt denk Gates über ein Revival nach.

Microsoft Bob, Clippy
Microsoft Bob in Windows 3.1 im Jahr 1995. Quelle: Microsoft

Bill Gates glaubt, dass Microsoft Bob wieder auferstehen wird. Zumindest das Konzept hinter diesem Assistenten könnte wieder aktuell werden. Schließlich nimmt der Computer einen immer größeren Teil des alltäglichen Lebens ein.

1995 hatte Gates auf der Consumer Electronics Show im Januar Bob vorgestellt. Damals sollte der Assistent von seinem Wohnzimmer aus und mit der Hilfe anderer Cartoons dem Anwender dabei helfen, sich in Windows 3.1 zurecht zu finden und bestimmte Aufgaben durchzuführen. So konnten Anwender den Kalender öffnen, indem sie auf den Kalender in dem ‘virtuellen’ Zimmer klickten. Eine Zusammenfassung der Geschichte Bobs gibt es von Harry McCracken.

Jetzt hat Gates auf dem Microsoft Research Faculty Summit zugegeben, dass Bob damals nicht ganz zu Ende gedacht war. Doch jetzt soll das Konzept in neuer Form wieder auftauchen: “Wir waren lediglich unserer Zeit voraus, wie so oft, wenn wir einen Fehler gemacht haben.”

Zumindest kam Microsoft Bob so gar nicht bei den Nutzern an. Auch sprechende Hunde konnten daran nichts ändern. 1996, nach rund einem Jahr, hatte Microsoft Bob in Rente geschickt. Seine Idee lebte in der Büroklammer weiter, die zum ersten Mal in Microsoft Office 97 auf den Markt kam. 2003 verschwand dann auch Clippy zur großen Erleichterung vieler Nutzer wieder von der Bildfläche. 

Die neue Generation der persönlichen Agenten jedoch werde sich deutlich flexibler an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen. Bob könnte damit zu eine Stimme aus der Cloud werden. Und in Windows 8 werde der Bob-Nachfolger ein bisschen wie Apples Siri oder Googles Now werden und zum Beispiel voraussehen, ob man einen Inhalt teilen will, oder welche Information man sucht. 

[mit Material von Dan Faber, CNET.com]