Apple-Zulieferer Pegatron wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik

Menschenunwürdige Arbeitsbedingugen scheinen in der Hightech-Zulieferkette nicht auf den Apple-Fertiger Foxconn beschränkt zu sein. Jetzt kritisieren Arbeitnehmervertreter schlechte Bedingungen auch bei Pegatron, einem Unternehmen, das ebenfalls für Apple Komponenten herstellt.

“Unsere Firma stellt Mitarbeiter ohne Zusatzgebühr ein”, so ein Transparent auf dem Pegatron-Werk in Shanghai. Quelle: Jay Greene/CNET
“Unsere Firma stellt Mitarbeiter ohne Zusatzgebühr ein”, so ein Transparent auf dem Pegatron-Werk in Shanghai. Quelle: Jay Greene/CNET

Pegatron verletze Sicherheitsbestimmungen, enthalte Mitarbeitern Ausweise vor und auch die Unterbringung sei schlecht, meldet das Wall Street Journal unter Berufung auf die chinesische Arbeitsschutzorganisation Labor Watch. Laut Darstellung der Arbeitsschützer lasse Pegatron Angestellte regelmäßig länger als 60 Stunden pro Woche arbeiten. Ein Vorwurf, den sich auch Foxconn erst vor kurzem gefallen lassen musste. Damit würde das Unternehmen auch den Verhaltenskodex überschreiten, den Apple für Zulieferer aufgesetzt hat. Arbeiter beschweren sich auch darüber, dass ihr Lohn von externen Anwerbern gepfändet werde, wenn sie nicht eine festgeschriebene Leistung erreichten, heißt es weiter in dem Bericht von China Labor Watch.

Apple erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, es sei “bestrebt, sichere und faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Zulieferkette zu bieten”. Der Konzern bestätigte der Zeitung zudem, dass einige von Pegatrons Arbeitsvermittlern die Ausweise von Mitarbeitern einbehalten. Zugleich betonte Apple, dass es von Pegatron ein Ende dieser Praxis gefordert habe, mit der Arbeiter davon abgehalten werden sollen, andere Arbeitgeber aufzusuchen.

China Labor Watch hatte schon die schlechten und gefährlichen Arbeitsbedingungen bei Foxconn aufgedeckt, das ebenfalls in China für Apple iPhones und iPads fertigt. Die Organisation hatte im Mai 2012 erklärt, dass strapaziöse Arbeitsbelastungen, demütigende Disziplin und beengte Schlafsäle dort nach wie vor “die Norm” seien.

Die neuen Vorwürfe kommen zu einer Zeit, in der Apple seine Abhängigkeit von Foxconn zu reduzieren versucht, indem es Pegatron mehr Aufträge zukommen lässt. Schon jetzt assembliert Pegratron iPhones und iPads Mini in größeren Stückzahlen. Angeblich soll es auch die Fertigung eines preisgünstigen iPhones übernehmen, über das schon länger spekuliert und das für Ende des Jahres erwartet wird.

 

 

Gerade erst ist im Netz ein Foto aufgetaucht, das die vermeintliche Verpackung des Billig-iPhones zeigen. Dieses soll laut Pegatrons CEO jedoch gar nicht so billig sein. Vielmehr handle es sich um ein Mittelklasse-Modell mit entsprechendem Preis. Auf dem von WeiPhone veröffentlichten Foto der Verpackung ist der Schriftzug “iPhone 5C” auszumachen.

[mit Material von Björn Greif, News.com]