Dell-Buyout: Gericht lehnt Icahn-Antrag ab

Carl Icahn ist mit seinem Vorstoß gescheitert, die Abstimmung über den Dell-Buyout noch weiter zu verzögern. Jetzt kann der Dell-Aufsichtsrat am 12 September die Aktionäre über den Rückkauf von der Börse abstimmen lassen.

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CEO Michael Dell hat sich vor Gericht gegen Carl Icahn durchsetzen können. Quelle: Harald Weiss.

Ein US-Gericht hat den Antrag von Multi-Milliardär und Investor Carl Icahn abgelehnt. Ichan hatte am am 1. August gegen den Aufsichtsrat von Dell geklagt. Nun kann die für den 12. September angesetzte Abstimmung der Aktionäre über den von Michael Dell und Silver Lake angestrebten Buyout wie geplant statt finden.

Das Wall Street Journal berichtet, dass das Gericht nicht erkennen konnte, dass eine Sonderkommission des Dell-Aufsichtsrats die Anteilseigner “unfair beeinflusst” habe. Daher sei die Klage Icahns abgewiesen worden.

Falls Icahn die direkte Auseinandersetzung mit Michael Dell und dem Investmentpartner Silver Lake suche, solle der doch einfach das Gebot erhöhen. “Die Sonderkommission würde vor Freude tanzen, wenn die Icahn Group ein gut finanziertes höheres Gebot vorlegen und alle Aktien zu einem höheren Preis kaufen würde”, zitiert die Zeitung den vorsitzenden Richter Leo Strine.

Icahn bezweckt mit seiner Klage vor allem, dass Dell ein börsennotiertes Unternehmen bleibt. Daher versucht er jetzt zu verhindern, dass Michael Dell “und Partner” auch für nach dem 5. Februar erworbene Aktien eine Stimme ausüben können. Zudem fordert er, dass die Abstimmung auf der jährlichen Aktionärsversammlung stattfindet, die Dell Anfang August für 17. Oktober angekündigt hatte.

Icahn besitzt inzwischen mehr als 156 Millionen Dell-Aktien und ist damit – nach Firmengründer Michael Dell – der größte Einzelaktionär des Unternehmens. Für die Anfang August gekauften 4 Millionen Aktien gab er im Schnitt 12,94 Dollar aus. Damit würde auch Icahn profitieren, sollte Dell mit dem Gebot von 13,75 Dollar erfolgreich und damit das Unternehmen von der Börse zurückkaufen.

Zusammen mit dem Partner Southwestern Asset Management bietet Icahn 14 Dollar je Aktie – allerdings nur für insgesamt 1,1 Milliarden Wertpapiere und nicht für alle im Umlauf befindlichen Anteile.

Laut Wall Street Journal bevorzugt eine Mehrheit der Aktionäre den Vorschlag Michael Dells. Ein Hinweis darauf ist, dass der Kurs der Dell-Aktie nach Bekanntwerden des Urteils am Freitag deutlich zulegte. Den Handelstag beendete das Papier mit 13,82 Dollar, was einem Plus von 0,11 Dollar oder 0,84 Prozent entspricht.

Die wirtschaftliche Lage bei Dell bleibt indes angespannt. Vergangene Woche legte das Unternehmen seine Bilanz für das zweite Quartal vor. Der Gewinn brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 72 Prozent auf 204 Millionen Dollar ein – bei stagnierendem Umsatz. Eine Prognose für das laufende Fiskalquartal gab Dell aufgrund des geplanten Börsenrückzugs nicht ab.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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