Ford-CEO ist Favorit der Microsoft-Aktionäre als Nachfolger von Ballmer

Angeblich hat Microsoft seinen Großaktionären eine Liste von 40 Kandidaten präsentiert, die als Nachfolger von Steve Ballmer in Frage kommen. Die Aktionäre sollen den 68-jährigen Alan Mulally favorisieren. Dieser ist aber noch bis Ende 2014 bei Ford als CEO eingeplant.

Steve Ballmer bei einem Besuch in München. Quelle: M. Schindler
Steve Ballmer bei einem Besuch in München. Quelle: M. Schindler

Als Nachfolger des scheidenden CEO Steve Ballmer wünschen sich drei der 20 größten Microsoft-Investoren einen externen Spezialisten für Neuausrichtungen. Dies berichtet Reuters mit Verweis auf mehrere anonyme Quellen. Demnach drängen sie darauf, dass der Aufsichtsrat Alan Mulally, CEO von Ford Motor Co, und Mike Lawrie, CEO von Computer Sciences Corp, in den Kreis der möglichen Kandidaten aufnehmen.

Die Aktionäre sollen durchaus in die Suche nach einem neuen CEO eingebunden sein, so Informanten der Agentur. Ein Findungskomitee habe sich mehrfach mit Aktionären getroffen. Eine Liste mit 40 internen und externen Kandidaten habe Microsoft den Aktionären vorgelegt. Seitdem wird gemeinsam daran gearbeitet und die Auswahl reduziert. Welche Kandidaten auf der Liste stehen, ist bisher nicht bekannt geworden.

Es wird spekuliert, dass Microsoft noch in diesem Jahr einen Nachfolger für Steve Ballmer vorstellt. Im vergangenen Monat hatte der aktuelle CEO bei seiner Rücktrittsankündigung bekanntgegeben, die Position solange auszuüben bis ein Nachfolger gefunden ist, aber nicht länger als ein Jahr.

Reuters hat nach eigenen Angaben weder Lawrie noch Mulally für eine Stellungnahme erreichen können. Letzte Woche habe Mulally gesagt, er sei “absolut auf die Arbeit für Ford fokussiert”. Seit sieben Jahren steht der 68-jährige an der Spitze des zweitgrößten amerikanischen Autobauers. Bis mindestens Ende 2014 soll er, einem Nachfolgeplan nach, im Amt bleiben und seinen Nachfolger anlernen.

Ebenfalls als Spezialist für Firmenrettungen gilt Lawrie. Erst 2012 hat er diese Aufgabe bei seinem aktuellen Arbeitgeber Computer Sciences übernommen. Bei IBM verbrachte er drei Jahrzehnte und arbeitete unter anderem mit John Thompson zusammen. Thompson leitet zurzeit das Komitee, das mit der Suche nach einem neuen Microsoft-CEO beauftragt wurde.

Ende August hatte Steve Ballmer per E-Mail an die Microsoft-Mitarbeiter seinen Rückzug erklärt. Darin heißt es unter anderem, die besten Tage lägen noch vor Microsoft. “Microsoft ist unglaublich. Ich liebe diese Firma.” In einem Interview mit ZDNet.com räumte er wenig später ein: “Mein größter Fehler war Windows Vista.” Weiter sagte Ballmer, er habe sich erst zwei Tage vor der Rücktritts-Ankündigung offiziell entschlossen und den Verwaltungsrat unterrichtet. Er habe aber schon lange davor über seine Pensionierung nachgedacht. “Ich würde sagen, meine Überlegungen haben sich in den vergangenen zwei bis zweieinhalb Monaten intensiviert.”

Bei einer Pressekonferenz, wenige Tage nach der Übernahme der Handysparte von Nokia durch Microsoft, deutete Ballmer an, wen er selbst gerne als Nachfolger hätte. Denn er sagte, der ehemalige Microsoft-Manager und als CEO zu Nokia abgewanderte Stephen Elop sei nun “von einem externen zu einem internen Kandidaten” geworden. Schon lange wurde vermutet, dass der im für Microsoft so problematischen Smartphone-Geschäft erfahrene Elop ein aussichtsreicher Kandidat als Microsoft-CEO ist.

Bei Microsoft war Elop für Office verantwortlich, bis er 2010 den Chefposten bei Nokia angeboten bekam. Beim finnischen Unternehmen begann er eine enge Partnerschaft zwischen seinem alten und neuen Arbeitgeber auf Basis des Betriebssystems Windows Phone. Er ist im Zuge der Übernahme durch Microsoft als CEO zurückgetreten und arbeitet vorläufig als Executive Vice President des Bereichs Geräte und Dienste von Nokia.

[mit Material von Frank Kalenda, ZDNet.de]

 

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